Solarwatt hat alle Höhen und Tiefen der Entwicklung der Solarbranche in den vergangenen Jahen mitgemacht. Geschfäftsführer Detlef Neuhaus beschreibt im Interview nicht nur die Geschichte des Dresdner Unternehmens, das sich in den vergangenen Jahren komplett neu aufgestellt hat. Er wagt auch einen Blick in die Zukunft von Solarwatt.
Herr Neuhaus, wo haben Sie vor zehn Jahren gearbeitet?
Detlef Neuhaus: 2007 war ich Vorstand für Vertrieb und Marketing beim Viessmann. Mit Photovoltaik kam ich seinerzeit erstmals in Berührung, als ich die Lagerbestände für den spanischen Markt gesichtet habe. Das waren etwa zehn Megawatt, die jeden Monat rund fünf Prozent Wert einbüßten. Der Markt in Spanien brach zusammen, wir kriegten die Ware nicht los. Schon vor meiner Tätigkeit bei Viessmann hatte ich bei Vaillant mit Wärmepumpen und Solarthermie zu tun, wollte diese Technologien nach vorn bringen.
Vor acht Jahren kamen Sie zu Solarwatt, um die Firma umzubauen. Wie anspruchsvoll war diese Aufgabe?
Wie hart die Einschnitte werden würden, war damals noch nicht abzusehen. Ich wollte gestalten, wollte Solarwatt im Auftrag seiner Shareholder und des Aufsichtsrates zu einem erwachsenen Industrieunternehmen umbauen. Die erforderliche Restrukturierung war beinahe brutal. Die physische und psychische Anspannung war enorm. Mehr als fünf Stunden Schlaf in der Nacht waren nicht drin, sowohl die Mitarbeiter als auch mich selbst trieben Existenzängste um. Zum Glück standen Shareholder und Aufsichtsrat hinter uns.
Wie konnte dieser schwierige Weg gelingen?
Ich bin nicht der Typ, der etwas anfängt, um bei Schwierigkeiten aufzugeben. Ganz wichtig war aber die Rückendeckung durch Herrn Quandt als Eigentümer und Dr. Fritz vom Aufsichtsrat. Hier ging es nicht um Geld oder Macht. Auch diese Herren haben an Solarwatt geglaubt, an die Photovoltaik als Technologie. Sie waren Verbündete im Geiste. Das Unternehmen Solarwatt und seine Produkte werden gebraucht, um global drängende Probleme zu lösen. Dieser Glaube hat uns angetrieben. So haben wir seinerzeit das erste Glas-Glas-Modul auf den Markt gebracht, einen Energiemanager entwickelt und sind nun auch mit Batteriespeichern erfolgreich. Das waren sehr ermutigende Schritte.
Wie ist der Stand heute?
Solarwatt hat wieder 350 Mitarbeiter. Wir konnten Experten aus dem Vertriebsgeschäft für unser Unternehmen begeistern, wir konnten die besten Leute aus der Batteriebranche gewinnen. Mittlerweile machen die Glas-Glas-Module rund 80 Prozent unseres Modulgeschäfts aus. Im Monat liefern wir 750 Speichersysteme aus. Eine schöne Aussicht: In diesem Jahr werden wir unsere traditionelle Firmenweihnachtsfeier nicht mehr an unserem Standort ausrichten können, weil wir so viele Mitarbeiter und Gäste haben. Ich selbst bin vor kurzem mit meiner Familie nach Dresden umgesiedelt. Wir blicken den nächsten Jahren optimistisch entgegen, auch wenn wir im Tagesgeschäft viele Probleme lösen müssen, es weiterhin auf und ab geht.
Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.
Das vollständige Interview lesen Sie in der Jubiläumsausgabe der Fachzeitschrift Photovoltaik, die heute erscheint.