Der Preisverfall bei Solarmodulen öffnet neue Chancen für die Energiewende. Aber er setzt die Hersteller unter massiven Druck. Im Interview erläutert Eva Belletti von Talesun, wann die rote Linie erreicht ist.
Kurz vor Jahresende ist es Zeit für ein Fazit: Wie ist 2018 für Talesun gelaufen?
Eva Belletti: Ausgezeichnet. Wir konnten unseren Umsatz in Europe wieder verdoppelt, zum zweiten Mal in Folge. Wir haben viel verkauft, rund 450 Megawatt. Unser Umsatz erreichte rund 100 Millionen Euro.
Welche Märkte sind derzeit besonders spannend?
Deutschland lief sehr gut, auch in Frankreich, in den Niederlanden und in Spanien haben wir sehr gut verkauft. Zuletzt hatten wir eine größere Lieferung nach Portugal. Dieses Wachstum dürfte weiterhin anhalten. Denn wir haben nun keine Beschränkungen durch das Antidumpingverfahren mehr. Dadurch öffnen sich viele Chancen, die wir zuvor nicht hatten. Und viele Märkte hängen nicht mehr von politischer Einspeisevergütung ab, sondern laufen beispielsweise mit PPA, wie in Spanien. Die Märkte entwickeln sich stabiler, nicht mehr so verrückt wie früher.
Welche Rolle spielten die sinkenden Preise bei der Öffnung neuer Märkte?
Die Modulpreise sind schon sehr gesunken, das stimmt. Ich hoffe, dass sich die Preise wieder stabilisieren, denn wir sind schon sehr weit unten. Viel Spielraum nach unten sehe ich nicht mehr. Als Contractor hätten wir natürlich gern eine 1 vorne stehen. Das macht die Projekte noch profitabler. Aber für uns als Modulhersteller wird es dann sehr schwierig. Unter 20 Cent tut es schon auch recht weh – man muss einen Kompromiss finden.
Haben Sie noch Module verfügbar?
Zurzeit sind wir ausverkauft. Die Module, die wir jetzt ausliefern, waren vorbestellt. Bei zeitnaher Bestellung können wir im Januar oder Februar liefern. Natürlich wollen viele Kunden in Deutschland ihre Anlagen noch schnell ans Netz bringen, das wissen wir. Ein gewisser Vorlauf ist jedoch unumgänglich. (HS)
Das vollständige Interview lesen Sie im Dezemberheft der photovoltaik, das am 13. Dezember 2018 erscheint. Diese Ausgabe steht ganz im Zeichen der Chancen durch den Umstieg von der Kohleverstromung auf erneuerbare Energien. Abonnenten können alle Beiträge nach Erscheinen auch online lesen. In unserem neuen Webshop gibt es unsere Hefte auch auf Einzelbestellung.
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