Der Sportartikelhändler Decathlon hat sein neues Logistikzentrum in Schwetzingen mit einer riesigen Solaranlage ausgestattet. Sie liefert mehr Ertrag, als das Unternehmen überhaupt verbrauchen kann. Die Anlage wurde bei der Planung von vorn herein mit eingerechnet.
Der Sportartikeldiscounter Decathlon hat das Dach seines Logistikzentrums in Schwetzingen teilweise mit Solarmodulen belegt. Auf 40.000 Quadratmetern erzeugen die Solarmodule jedes Jahr etwa 750.000 Kilowattstunden Strom, wie es die Planer von Goldbeck Solar ausgerechnet haben. Die Photovoltaiktochter des Bauunternehmens aus Hirschberg an der Bergstraße hat die Anlage geplant und errichtet.
Dabei wurde darauf geachtet, dass Decathlon mit der Anlage nicht in die Ausschreibungen gehen muss. Deshalb ist der Generator bei einer Leistung unter 750 Kilowatt geblieben. Denn der Sportartikelhändler verbraucht zwar einen großen Teil des Stroms im Gebäude für die teilautomatisierten Hochregallager, für die Computer, die Beleuchtung und die Elektrogabelstapler selbst. Doch immerhin etwa 400.000 Kilowattstunden speist er ins Netz ein und bekommt dafür die Einspeisevergütung nur, wenn die Anlage nicht mehr als 750 Kilowatt leistet.
Planbarkeit der Stromkosten
Durch die Kombination aus Eigenverbrauch und Einspeisevergütung amortisiert sich die Anlage innerhalb von sechs bis zehn Jahren, rechnet Björn Lamprecht, Projektleiter bei Goldbeck Solar, vor. Danach erwirtschaftet der Generator nur noch Gewinn. „Wirtschaftlich lohnen sich solche Anlagen für den Kunden auf jeden Fall“, betont er. „Schön ist auch, dass sich Besitzer einer Photovoltaikanlage vom Angebot der Energieversorger unabhängig machen. Ein weiteres Kriterium, warum sich Decathlon und andere für ein Sonnenkraftwerk entscheiden ist die Planbarkeit bei den Stromkosten.“
Solaranlage bei der Planung mit berücksichtigt
Im größten Logistikzentrum von Decathlon in Deutschland arbeiten 750 Mitarbeiter. Diese bedienen die Logistik des gesamten Sortiments, rund 35.000 verschiedene Artikel für fast 100 Sportarten. Beliefert werden von hier aus der Großteil der 52 Filialen in Deutschland sowie einige Filialen in den Niederlanden und der Schweiz. Außerdem erhalten auch alle deutschen Onlinekunden ihre Pakete aus Schwetzingen. Beim Neubau der modernen Logistikhalle wurde eine Photovoltaikanlage bereits in der Planung berücksichtigt. So waren 2018 Statik und Windlasten kein Problem. „Das ist der Idealfall“, sagt Lamprecht. „Bauherren sollten ihre Industrie- und Logistikgebäude möglichst zukunftsfähig und flexibel aufstellen“, rät er. (su)