Nachdem im Dezember 2017 fast 158 Megawatt Photovoltaikleistung neu installiert wurde, steigt der Zubau des gesamten Jahres um etwa 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der BSW Solar sieht die Gründe für den positiven Markttrend vor allem in den sinkenden Preisen. Jetzt müssen die Rahmenbedingungen noch angepasst werden.
Nach mehreren Jahren des Marktrückgangs und der Stagnation hat die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen im vergangenen Jahr wieder angezogen. Immerhin 15 Prozent mehr neu installierte Leistung hat der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) auf der Basis der Datenmeldungen der Bundesnetzagentur ausgerechnet.
Nachdem im Dezember des vergangenen Jahres 4.049 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 157,844 Megawatt installiert wurden, steigt der Gesamtzubau im Jahr 2016 auf gut 1,75 Gigawatt. Ein Jahr zuvor lag dieser noch bei knapp 1,53 Gigawatt. Die Belebung der Nachfrage gehe nach Einschätzung des BSW Solar insbesondere auf stark gesunkene Photovoltaikpreise zurück. Sie bleibe aber weiterhin hinter dem klimapolitisch Notwendigen zurück.
Sonderausschreibungen reichen nicht aus
Der Verband fordert deshalb zum wiederholten Male die Bundesregierung auf, die bestehenden Marktbarrieren genauso wie den Ausbaudeckel zu beseitigen. Außerdem sollten die Ausbauziele endlich angehoben und den klimapolitischen Zielen angepasst werden. Selbst die in den Sondierungsgesprächen vereinbarten Sonderausschreibungen von Marktprämien für Strom aus Solarparks sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn auch ein Schritt in die richtige Richtung. „Unser Energiesystem ist für deutlich mehr Solarenergie bereit“, betont Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. „Es ist höchste Zeit, bestehende Bremsen zu lösen.“
Speicherpreise gesunken
Aufgrund des Preisverfalls haben die im EEG gewährten Marktprämien für die Errichtung neuer Solaranlagen keinen nennenswerten Einfluss mehr auf den Strompreis für die Endkunden. Immerhin sind mit neu errichteten Solarparks Erzeugungskosten von fünf Cent auch in Deutschland möglich. Damit ist die Photovoltaik zu einer der günstigsten Arten der Energieerzeugung geworden. Carsten Körnig verweist zudem auf den positiven Nutzen der Solarstromspeicher, deren Preise sich innerhalb der letzten vier Jahre halbiert haben. „Solarstromspeicher reduzieren den mit der Energiewende verbundenen Netzausbaubedarf merklich“, betont er. (su)
