Die Bundesregierung plant ab 2017 stufenweise intelligente Zähler und Messsysteme in Deutschland auszurollen. Im zweiten Halbjahr 2015 startet eine Testphase für zwei Jahre. Denn schlaue Zähler und Messsysteme sind zentral für die dezentrale Energiewende.
Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb, kurz FNN, im Verband VDE hat betont, dass eine baldige Verabschiedung des Verordnungspakets „Intelligente Netze“ zentral sei. Nur so kämen intelligente Zähler in den Markt. Ausgangspunkt dabei ist das Eckpunktepapier zum lang erwarteten Verordnungspaket des Bundeswirtschaftsministeriums. Demnach soll ab 2017 ein stufenweiser Rollout der intelligenten Zähler und Messsysteme in Deutschland erfolgen, so die Vorgabe der Regierung.
Vorleistung der Hersteller
„Es ist sehr wichtig, dass von politischer Seite endlich Verbindlichkeit in das Thema kommt“, sagt Stefan Küppers, Vorstandsvorsitzender des FNN. Wichtig sei deshalb, dass die Kabinettsvorlage für das Verordnungspaket Intelligente Netze wie angekündigt vor der Sommerpause erarbeitet werde. „Die Branche sei über Jahre in Vorleistung gegangen und hat die technischen Spezifikationen für das neue Messsystem erarbeitet“, betont Küppers.
„Die bei FNN erstellten technischen Spezifikationen zum künftigen Messsystem sind auf der Zielgeraden“, berichtet Peter Zayer, Vorsitzender des Lenkungskreises Zähl- und Messwesen beim FNN. Die Lastenhefte für interoperable und austauschbare intelligente Zähler und Smart-Meter-Gateways seien vorhanden. „Die ersten intelligenten Zähler sind eichrechtlich zugelassen und verfügbar“, sagt Zayer. Sieben Smart-Meter-Gateways sind aktuell zur Zertifizierung beim Bundesamt für Sicherheit in der Kommunikationstechnik, kurz BSI, angemeldet.
Sicherheit der Steuerbox
Derzeit in Arbeit befindet sich auch das Lastenheft zur Steuerbox. Mit diesem Modul soll das Messsystem das marktrollenübergreifende Last- und Erzeugungsmanagement durchführen. Elementar seien hierbei die netzbetrieblichen Anwendungsfälle, die das FNN in enger Abstimmung mit dem BSI sicherheitstechnisch bewertet. Nach Fertigstellung der Steuerbox werden dann alle Bausteine für ein intelligentes Messsystem vorhanden sein. Bereits im zweiten Halbjahr 2015 startet die vom FNN koordinierte Testphase: Über zwei Jahre hinweg erfolgen dabei umfassende Tests mit Geräten unterschiedlicher Hersteller – vom Labor bis hin zu großen Feldtests.
Durch die Beachtung von Datenschutz und Datensicherheit werde mit dem intelligenten Zähler und Messsystem in Deutschland die konsequente Digitalisierung der Energiewirtschaft eingeläutet. Zudem kommt ein fehlender Baustein für die Energiewende hinzu. Denn nur über Preissignale haben die Verbraucher einen Anreiz Strom zu sparen. (nhp)