Die Energieversorger der Schweiz erreichen immer mehr die Ziele, wie sie in der Energiestrategie 2050 formuliert sind. Die Befragung von Stromlieferanten hat ergeben, dass die Versorger die Kriterien auf dem Weg zum idealen Stromlieferanten der Zukunft schon zu einem großen Teil erfüllen. Es bleibt aber noch einiges zu tun.
Die Energieversorger in der Schweiz stellen sich im Rahmen der Energiewende immer besser auf. Sie setzen schon jetzt einen großen Teil der Ziele der Energiestrategie 2050 um, die vom Parlament am 30. Oktober dieses Jahres endgültig verabschiedet wurde. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung der Energieversorger, inwieweit sie die Ziele der Energiestrategie bezüglich des Anteils der erneuerbaren Energien um Strommix und der Umsetzung der Energieeffizienzmaßnahmen schon erreicht haben, durch Energie Schweiz, einem Projekt des Bundesamts für Energie (BFE) in Bern.
Der ideale Stromversorger
Die Autoren haben dazu zusammen mit den Energieversorgern ein Punkte- und Kriteriensystem entwickelt, mit dem die Fortschritte hin zum idealen Energieversorger im Sinne der Energiestrategie 2050 gemessen werden. Der ideale Stromversorger liefert demnach zu 95 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien mit einer Unternehmensstrategie, die auf den vollständigen Umstieg auf Ökostrom basiert. Außerdem sollten quantifizerte Effizienzziele formuliert und innovative Projekte in der Planung sein. Zudem sollte der Energieversorger beim Umwelt- und Energiemanagement vorangehen. Dazu gehört die komplette Umrüstung auf Fahrzeuge, die mit erneuerbaren Energien angetrieben werden und die komplette Versorgung des eigenen Unternehmens mit Ökostrom. Außerdem sollte der Versorger ausgiebig in eigene Ökostromanlagen investieren und langfristige Abnahmeverträge mit anderen Ökostromproduzenten abschließen. Ein weiterer bedeutender Punkt ist das Angebot von Energiedienstleistungen durch den Versorger, wie Energieberatung, Contracting-Modelle oder das Angebot einer Plattform zum Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energien.
Große Versorger sind schon weiter
Das Ergebnis der diesjährigen und damit dritten Befragung stimmt zumindest hoffnungsvoll. Immerhin haben die meisten Stromlieferanten die Ziele schon zu 40 bis 79 Prozent erfüllt. Vier Stromlieferanten erfüllen die Kriterien sogar schon zu 80 Prozent und mehr. Nur 13 Stromversorger, die an der Erhebung teilgenommen haben, haben die Kriterien zu weniger als 40 Prozent umgesetzt. Dabei schneiden die großen Stromversorger wie die Elektrizitätswerke Zürich (EWZ) oder die Services industriels de Genève, die Energie Service Biel und der Schaffhausener Versorger SH Power im Durchschnitt besser ab als die kleineren Versorger. Doch auch bei den kleineren Stadtwerken gibt es Vorreiter. So setzt das Gemeindewerk Erstfeld die Kriterien schon zu 78 Prozent um, dicht gefolgt vom Elektrizitäts- und Wasserwerk der Stadt Buchs und dem Gemeindewerk Rüti. (Sven Ullrich)
