Das Leitsystem des Virtuellen Kraftwerks steuert nun auch einen Elektrolyseur, wenn im Verteilnetzgebiet ein Überschuss an Wind- und Solarstrom herrscht. Das Projekt zeigt, wie Gas- und Stromerzeugung künftig zusammenwachsen.
Zukünftig liefert die Power-to-Gas (PtG)-Anlage zusätzlich Regelenergie an Übertragungsnetzbetreiber Tennet. Der vernetzte Elektrolyseur, betrieben vom Hamburger Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy und den Städtischen Betrieben Haßfurt, verfügt über eine Leistung von 1,25 Megawatt. Die leittechnische Integration des Elektrolyseurs ins Virtuelle Kraftwerk Next Pool erfolgte innerhalb von nur zehn Wochen.
Die Anlage arbeitet gemäß der lokalen Netzauslastung im Gebiet der Stadtwerke Haßfurt. Dafür prognostiziert Next Kraftwerke sowohl die Einspeisung aus Erneuerbaren in der Region als auch den Stromverbrauch im Verteilnetz. Zusätzlich berücksichtigt das Leitsystem des Virtuellen Kraftwerks den Durchfluss des lokalen Erdgasnetzes, das den im Elektrolyseur produzierten Wasserstoff aufnimmt. Aus dieser Datenlage errechnet das Leitsystem des Pools den Einsatzzeitpunkt des Elektrolyseurs und schaltet über eine vor Ort verbaute Fernwirksteuerung. Das Ergebnis: Die Power-to-Gas-Anlage springt nur an, wenn Ökostrom im Überfluss da ist und entlastet sowohl das lokale als auch das übergelagerte Verteilnetz.
Dank der schnellen Reaktion der PtG-Anlage eignet sich der Elektrolyseur zusätzlich für die Bereitstellung von Regelenergie, um die Netzfrequenz z stabilisieren. Die Anlage folgt einem Signal aus innerhalb von Millisekunden und ist in der Lage, innerhalb von 20 Sekunden eine Last von 1,25 Megawatt aufzunehmen. Daher eignet sie sich für alle drei Regelenergieprodukte: Primärregelleistung, Sekundärreserve und Minutenreserve. Die Anlage muss noch von Tennet präqualifiziert werden. (nhp)