Der Netzbetreiber Bayernwerk hat einen zwei Jahre dauernden Feldtest gestartet. Durch die Installation und den Beitrieb von Speichern will das Unternehmen herausfinden, welche Auswirkungen Speicher auf den Betrieb von Verteilnetzen haben und wie zusätzliche Ökostromanlagen ins Netz eingebunden werden können
Wie wirkt sich der Anschluss und Betrieb von Stromspeichern in Verteilnetzen tatsächlich aus. Dieser Frage geht der Netzbetreiber Bayernwerk derzeit mit einem speziellen Projekt auf den Grund. Dazu hat das Unternehmen in einem ausgewählten Niederspannungsnetz in der Gemeinde Langenisarhofen drei Speichereinheiten mit einer Kapazität von 22,5 Kilowattstunden installiert. Diese betreibt das Bayernwerk in den kommenden beiden Jahren so, wie es auch Hauseigentümer mit Photovoltaikanlage und Speicher oder Besitzer von Elektroautos tun.
Mehr Photovoltaikanlagen ins Netz integrieren
Mit ihrem Feldversuch will das Bayernwerk die tatsächlichen Auswirkungen einer wachsenden Zahl von Speichern auf das Stromnetz erfassen. Dazu werten die Experten des Unternehmens die im Test gewonnenen Daten aus. Außerdem stehen im Feldtest die Bedürfnisse der Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen nach einer Optimierung des Eigenbedarfs und mehr lokaler Unabhängigkeit im Mittelpunkt. Das Bayernwerk will herausfinden, wie sie mittels Speichern möglichst viele dezentral installierte Photovoltaikanlagen an Netz anschließen können, deren Betreiber einen Teil des produzierten Stroms selbst verbraucht. Immerhin sind an das Netz des Betreibers mit Sitz in Regensburg schon etwa 270.000 Ökostromanlagen und 5.000 Speicher angeschlossen.
Der Netzbetreiber erwartet durch den netzdienlichen Einsatz von Speichern langfristig steigende Chancen zur Anbindung dezentraler Erzeugungsanlagen sowie die Reduktion aufwändiger Netzausbaumaßnahmen. „Die Möglichkeiten werden wir im Testgebiet Seebach nun konkret in der Praxis zusammen mit unseren Kunden betrachten“, erklärt Reimund Götzel, Geschäftsführer des Bayernwerks den Versuchsaufbau. „Die Ergebnisse werden jedoch für das Netz der Zukunft im gesamten Bayernwerk-Netzgebiet relevant sein.“ (su)