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Conergy

Zu wenig Wasser unterm Kiel

Die Nachricht schlug in der Branche ein wie eine Bombe. Am 5. Juli, nur drei Wochen nachdem der Hamburger Systemanbieter Conergy den Intersolaraward in der neuen Kategorie „Projekte“ gewonnen hatte, musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Der Grund: vorläufige Zahlungsunfähigkeit. Die Hamburger hatten eine erwartete Zahlung aus einem Großprojekt nicht erhalten. Zusätzlich hat eine von zehn Gläubigerbanken das Konzept des kurzfristigen Einstiegs strategischer Investoren, um die Projektkasse wieder aufzufüllen, nicht genehmigt. Da eine solche Entscheidung aber einstimmig gefällt werden muss, ist dieser Vorschlag vorerst abgeschmettert. Damit kommt der Vorstand des Unternehmens zu der Einschätzung, dass die bislang positive Fortführungsprognose für Conergy entfallen ist.

Die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr zeigt, dass es nicht an Aufträgen und realisierten Projekten mangelt. Neben den inzwischen 56 Grid-Parity-Anlagen in Spanien mit einer Gesamtleistung von über einem Megawatt, zu der auch das auf der Intersolar prämierte Projekt gehört, hat Conergy weitere Großanlagen in Spanien, Portugal, den USA, Frankreich, Griechenland und Rumänien realisiert. Im ersten Quartal summierte sich die Gesamtleistung der neu installierten Anlagen auf 127,8 Megawatt. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch 69,8 Megawatt, die Conergy aufgebaut hatte. Trotz sinkender Preise für Solarstromanlagen konnte Conergy in den ersten drei Monaten seinen Umsatz um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern. Die Hamburger fahren aber mit wenig Wasser unterm Kiel. So fällt ein Zahlungsausfall eines Kunden derart ins Gewicht, dass der Gang zum Insolvenzgericht als Damoklesschwert jederzeit über dem Konzern schwebt. Denn gerade für den Bau großer Photovoltaikkraftwerke braucht der Systemanbieter eine solide Finanzstruktur und ausreichend liquide Mittel.

http://www.conergy.de