Die Solarteure in Deutschland haben wieder mehr Vertrauen in die politischen Rahmenbedingungen für den Bau und den Betrieb von Photovoltaikanlagen. Sie sehen keine zusätzlichen Hürden auf die Solarbranche zukommen. Der Bundesverband Solarwirtschaft sieht darin einen Grund für den steigenden Zubau von Solaranlagen.
Die Photovoltaikhandwerker und Projektierer haben wieder mehr Vertrauen in die stabilen politischen Rahmenbedingungen für die Solarenergie in Deutschland. Das heißt, sie gehen davon aus, dass es keine weiteren Hürden für die Installation von Solaranlagen geben wird, zusätzlich zu denen, die es ohnehin schon gibt. Das hat eine Umfrage des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar) ergeben. Neben den gesunkenen Preisen für die Photovoltaikanlagen sehen die Branchenvertreter darin die Hautursache für die wieder gestiegene Nachfrage nach Solargeneratoren.
Zubauziel könnte erreicht werden
Immerhin registrierte die Bundesnetzagentur in ersten Quartal 2018 die Installation von 581 Megawatt Solarstromleistung. Damit ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Solarmarkt um 65 Prozent angewachsen. Sollte sich der Positivtrend auf dem Photovoltaikmarkt fortsetzen, könnte 2018 nach Einschätzung des BSW Solar das Zubauziel der Bundesregierung von 2,5 Gigawatt erreicht werden. Nach einem starken Preisverfall in den letzten Jahren kann Solarstrom nach Angaben des BSW inzwischen im Gewerbe- und Eigenheimbereich bereits für rund zehn Cent pro Kilowattstunde erzeugt werden. Ebenerdig errichtete Solarparks im Kraftwerksmaßstab erreichen in Deutschland sogar noch deutlich niedrigere Stromerzeugungskosten.
Faire Marktbedingungen schaffen
Die positiven Marktsignale sollten jetzt genutzt werden, um der Energiewende noch deutlich mehr Schwung zu verleihen, empfiehlt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. „Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Sonderausschreibungen müssen schnell und ohne Abstriche umgesetzt werden“, sagt er. „Diese dürfen aber nur ein erster Schritt für mehr Zubau in den kommenden Jahren sein. Eine Erhöhung der Ausbauziele, der Abbau von Förderdeckeln und Investitionsbarrieren im Gebäude- und Kraftwerkssegment sowie die Herstellung fairer Marktbedingungen müssen damit Hand in Hand gehen“, fordert Körnig. Schließlich müsse der jährliche Ausbau der Solarenergie in Deutschland vervielfacht werden, um die Klimaziele zu erreichen und den wachsenden Ökostrombedarf zu decken. (su)