Da die Bundesregierung den Eigenverbrauch von Solarstrom mit einer EEG-Umlage belasten will, rufen die ersten Installateure ihre Kunden schon zur Eile. Denn für Anlagen, die bis zum 1. August in Betrieb gehen, gilt Bestandsschutz.
In der Photovoltaikbranche ist wieder Eile angesagt. „Hier heißt es nun wirklich: Zeit ist Geld!“, betont Peter Klein, Geschäftsführer des Installationsunternehmens Meyer Energiesysteme mit Sitz im niedersächsischen Langenhagen. Die Installateure von Meyer Energiesysteme hat jetzt eine große Anlage auf dem Dach des niedersächsischen Großhändlers für Autozubehör Wessels + Müller geplant und installiert. Die Photovoltaikanlage versorgt das Logistikzentrum zukünftig mit etwa 800.000 Kilowattstunden im Jahr mit sauberen Solarstrom. Wessels + Müller nutzt 90 bis 95 Prozent des Solarstroms vom Dach direkt im Gebäude. So spart der Großhändler im Vergleich zum aktuellen Strompreis des Energieversorger, der den Großhändler beliefert, über die gesamte Laufzeit der Anlage voraussichtlich 800.000 Euro Stromkosten.
Keine Belastung des Eigenverbrauchs
Da die Anlage bereits in Betrieb genommen wurde, wird auch die geplante Novelle des EEG zukünftig nichts an dieser Rechnung ändern. Für alle gewerblich genutzten Eigenverbrauchsanlagen, die ab dem 1. August 2014 den Betrieb aufnehmen, wird jedoch voraussichtlich eine zusätzliche Abgabe pro selbst genutzter Kilowattstunde fällig. „Gewerbetreibende, die wie die Wessels + Müller AG ebenfalls auf Eigenverbrauch setzen wollen, sind gut beraten, jetzt schnell zu handeln“, warnt deshalb Klein.
An die Anforderung des Foliendachs angepasst
Insgesamt haben die Niedersachsen 3.770 Module und 62 Wechselrichter von IBC Solar aus Bad Staffelstein auf das Flachdach des Logistikzentrums installiert. Um den Eigenverbrauchsanforderungen des Industriebetriebs gerecht zu werden, entschied sich die Meyer Energiesysteme für den Bau eines Systems in Ost-West-Ausrichtung. Dadurch konnte die Dachfläche von insgesamt 13.500 Quadratmetern auf drei Lagerhallen optimal ausgenutzt und die Stromproduktion gezielt an den Bedarf und das Lastprofil des Gewerbebetriebs angepasst werden.„Das Konzept von Meyer Energiesysteme hat insbesondere unsere Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit und unsere Ansprüche an die Qualität von Komponenten und Planung voll und ganz erfüllt“, sagt Peter Reimann, Prokurist bei der Wessels + Müller. Die Eigenverbrauchslösung musste aufgrund des empfindlichen Foliendachs spezifischen Anforderungen gerecht werden: Das Montagesystem durfte die Dachhaut nicht beschädigen und sollte zudem eine möglichst geringe zusätzliche Auflast aufweisen. Um die Dachhaut zu schützen und die Traglastreserve des Gebäudes nicht auszureizen, verwendete Meyer-Energiesysteme zur Installation der Module das Halterungssystem IBC AeroFix. Das aerodynamisch optimierte und daher extrem ballastarme System wurde von IBC SOLAR speziell für die Modulinstallation auf Flachdächern entwickelt. (su)