Ein nobler Gebäudekomplex prägt das Stadtbild von Kehl am Rhein. Strom und Wärme werden vom Dienstleister versorgt. Die genaue Abrechnung von Erzeugung und Verbrauch ist die Basis dieses Modells.
Zu den 61 Mietern des Gebäudekomplexes mit drei Häusern gehören unter anderem eine Bäckerei mit Café, die Postbank und eine Werkstatt für Hörgeräte. Das sogenannte Postareal macht auch energetisch eine gute Figur:
Dort hat der Dienstleister Energiekonzept Ortenau zwei Blockheizkraftwerke (von Senertec, jeweils 5,5 Kilowatt elektrische Leistung) und einen Spitzenlastkessel installiert, um den Energiebedarf der Mieter möglichst gut abzudecken. „Bereits zum Start im November 2016 konnten wir rund 80 Prozent der Mieter mit Strom und Wärme direkt von den Senertec-Geräten beliefern“, erzählt Geschäftsführer Michael Huber.
Sekundengenaue Abrechnung
Entscheidenden Anteil am Projekt hat der Betrieb der Messstellen, den die Firma Discovergy erledigt. „Wir haben in Kehl rund 60 Zähler verbaut“, erklärt Joachim Lang von Discovergy. „Sie bieten dem Contractor, dem Eigentümer und den Mietern volle Transparenz beim Energieverbrauch.“ Alle zwei Sekunden wird der Verbrauch erfasst und angezeigt. Mit entsprechenden Stromzählern und Kommunikationsmodul (Smart Meter Gateway) ausgestattet sind dort alle Mietparteien – auch diejenigen, die einen anderen Energielieferanten bevorzugen. Das Smart Meter Gateway Meteorit hat Discovergy entwickelt.
Drei virtuelle Zählpunkte
Das Messkonzept zeigt den RLM-Wandlerzähler als zentralen, virtuellen Zählpunkt Z1 am Netzübergabepunkt. Weitere Zähler des gleichen Typs dienen zur Einbeziehung des Kreditinstitutes (Postbank) sowie der Bäckerei, die beide von Dritten mit Energie beliefert werden.
Mit einem Zweirichtungszähler wird die Einbindung der zwei BHKW erfasst. Den Kern des komplexen Mieterstromprojekts bilden die Zähler (Standardlastprofil), die jeweils Bezug und Lasten der Mietparteien erfassen und über den Mieterstromvertrag angeschlossen sind. „Sollte eines Tages eine Photovoltaikanlage als weitere Erzeugungsanlage hinzukommen, würde ein weiterer RLM-Wandler als Kaskadenzähler benötigt, um eine exakte Trennung der BHKW- und Solarstromproduktion zu gewährleisten“, erläutert Joachim Lang. (MJ/HS)
Den vollständigen Artikel finden Sie in der nächsten Ausgabe des Fachmediums photovoltaik, die am 22. Februar 2018 erscheint. Abonnenten können den Fachbeitrag nach Erscheinen auch online lesen und downloaden. Neben zahlreichen technischen Details und Fotos finden Sie auf unserer Website zudem den Zählerplan für das Gebäude.