Der Betreiber des Solarparks Wittstock hat im August dieses Jahres kein Geld vom EEG-Konto bekommen. Denn der Marktwert seines Solarstroms lag höher als die Marktprämie aus der Ausschreibung.
Der Betreiber des Solarparks im nordbrandenburgischen Wittstock konnte im August 2018 komplett auf die Marktprämie für den eingespeisten Strom verzichten. Damit kam erstmals eine großes Photovoltaikkraftwerk in Deutschland ohne Förderung aus. Denn in diesem Zeitraum war der Börsenstrompreis höher als die Marktprämie, die der Betreiber des Generators in Wittstock bekommen hätte.
Solarstrom wird unabhängig von der Förderung
Mit dem Projekt in Wittstock mit einer Leistung von fast 1,9 Megawatt hat der Kölner Projektierer Wattner an der zweiten Ausschreibung des Jahres 2017 teilgenommen. Dabei hat der Projektierer einen Zuschlag für eine Marktprämie in Höhe von 5,42 Cent pro Kilowattstunde bekommen. Diese Marktprämie setzt sich zusammen aus dem Marktwert des Solarstroms und einer zusätzlichen Einspeisevergütung. Der Marktwert wiederum ist der durchschnittliche Erlös, der mit Solarstrom an der Börse in einem Monat erzielt wurde. Dieser betrug im August dieses Jahres 5,595 Cent pro Kilowattstunde. Er lag damit über dem Preis, der für den wirtschaftlichen Betrieb der Anlage notwendig ist, wodurch der Anlagebetreiber auf die Marktprämie verzichten konnte.
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Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) geht davon aus, dass dies in Zukunft immer öfter der Fall sein wird. Denn die Kosten für Solarstrom sinken weiter, während die Börsenstrompreise weiter steigen. Dazu trage vor allem ein fairer Marktpreis für Solarstrom bei, weil die CO2-Kosten in Zukunft immer höher werden und in den Strompreis stärker einfließen. Damit sind die Solaranlagen nicht mehr allein auf die Vergütung oder die Marktprämie angewiesen, um wirtschaftlich zu sein. Die Marktprämie bliebt dann nur noch eine Risikoabsicherung, betont Peter Röttgen, Geschäftsführer des BEE. (su)
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