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Energieautark über den Winter

Vor einem Jahr berichteten wir über den Neubau des energieautarken Mehrfamilienhauses in der Nähe von Zürich. Nun liegt der erste Winter hinter den Bewohnern – der sonnenärmste seit 20 Jahren. Ging das technische Konzept auf?

Um es vorweg zu sagen: Die Nagelprobe wurde mit Bravour bestanden. Die neun Mietparteien im energieautarken Mehrfamilienhaus in Brütten mussten nicht frieren und hatten immer Licht und Strom. Sowohl die Energieproduktion als auch der Verbrauch erfüllten die prognostizierten Werte. So benötigten die Bewohner nur halb so viel Energie wie der Schweizer Durchschnittshaushalt, ohne dass sie Komforteinbußen in Kauf nehmen mussten. Dieses Ergebnis ist auch deshalb so bemerkenswert, weil aufgrund der üblichen Hausfeuchtigkeit in Neubauten anfangs mehr Energie verbraucht wurde. Dabei zeigte sich der letzte Winter sogar von seiner kühlen und dunklen Seite: Der Januar war der kälteste Januar seit 30 Jahren, die Jahreszeit insgesamt die sonnenärmste seit 20 Jahren.

Einzig die Zuverlässigkeit der Brennstoffzelle, die aus dem im Sommer mit Sonnenenergie erzeugten Wasserstoff wieder Strom und Wärme produziert, erwies sich zu Beginn der kalten Jahreszeit als ungenügend. Mit entsprechenden Anpassungen und einer neuen Softwareprogrammierung konnte das Problem behoben werden. Die Bilanz nach dem ersten Winter zeigt, dass die in den Planungen berechnetet   Stromlücke von zehn Prozent im energieautarken Mehrfamilienhaus mit dem selbst produzierten Wasserstoff abgedeckt werden kann.

Zusätzliches Potenzial sehen die Experten zudem beim thermischen Wassertank. Der Langzeitspeicher soll noch stärker isoliert werden, um die Abkühlung durch vorbei fließendes Grundwasser zu reduzieren. (Petra Franke)

Was es mit dem energieautarken Haus auf sich hat und wie es seine Energie produziert, speichert und verbraucht, können Sie hier nachlesen.