Nach vorläufigen Daten des Umweltbundesamts (UBA) wurden im Jahr 2022 etwa neun Prozent mehr Ökostrom erzeugt als im Vorjahr. Die gesamte Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird mit etwa 256 Terawattstunden zwar über der Erzeugung der Vorjahre liegen, jedoch unter dem Ziel des im EEG 2021 avisierten Strommengenpfads von 269 Terawattstunden. Um im Jahr 2030 die avisierten 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs mit erneuerbarem Strom zu decken, wird eine Strommenge von etwa 600 Terawattstunden benötigt. Damit muss sich die grüne Stromerzeugung in den nächsten acht Jahren mehr als verdoppeln.
Wind und Solar sind die Stützen
Da der Strombedarf im Jahr 2022 leicht rückläufig war, wird der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch im Jahr 2022 von 41 auf rund 46 Prozent steigen. Hauptpfeiler der erneuerbaren Stromproduktion waren auch im Jahr 2022 die Photovoltaik und die Windenergie: Die Stromerzeugung aus Solaranlagen stieg wegen des Anlagenzuwachses im Vorjahr, aber auch wegen des sehr sonnigen Wetters um 23 Prozent auf 61 Terawattstunden deutlich an.
Im Wärmesektor gab es aufgrund der milden Witterung im Jahr 2022 und nicht zuletzt aufgrund der Einsparmaßnahmen infolge des Krieges in der Ukraine einen deutlichen Rückgang des gesamten Energieverbrauchs. Der Verbrauch erneuerbarer Energien für Wärmezwecke betrug dagegen mehr als 200 Terawattstunden, und damit etwa ein Prozent mehr als 2021. Neben einer starken Zunahme der Nutzung von Umweltwärme und oberflächennaher Geothermie mittels Wärmepumpen (+13 Prozent gegenüber dem Vorjahr), stieg auch die Wärmeerzeugung aus Solarthermieanlagen (+11 Prozent) wegen der sehr sonnigen Witterung deutlich. Zusätzlich dürfte auch ein verstärkter Einsatz von Holz als Ersatz für Erdgas zum Wachstum der erneuerbaren Wärme beigetragen haben. (nhp)
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