Seit 1998 entwickelt die Schweizer Firma Hexis stationäre Brennstoffzellensysteme mit sogenannten Hochtemperatur-Brennstoffzellen (SOFC). Das von Hexis entwickelte Brennstoffzellensystem Galileo 1000 N sollte das Portfolio von Viessmann eigentlich erweitern, denn mit der Baureihe Vitovalor bietet Viessmann seit 2014 eine Niedertemperatur-Brennstoffzelle (kurz PEMFC) auf dem europäischen Markt an. Diese wurde mit einer elektrischen Leistung von 0,75 Kilowatt vorrangig für Ein- und Zweifamilienhäuser konzipiert.
Die Galileo 1000 N und das in der Entwicklung befindliche Nachfolgemodell dagegen verfügen über höhere elektrische Leistungen, was vor allem für Mehrfamilienhäusern interessant ist. Außerdem erfolgt die Temperaturbereitstellung dieser – wie der Name schon sagt – Hochtemperaturbrennstoffzellen auf deutlich höherem Niveau, so dass besonders auch die höheren Vorlauftemperaturen in Bestandsgebäuden bedient werden können.
Vitovalor-Stacks kommen von Panasonic
Bisher wurden mehrere Hundert Geräte der Galileo 1000 N in verschiedenen Pilotprojekten eingesetzt, wie der Branchenverband ASUE schreibt. Der Abschied Viessmanns von Hexis erfolge nach eigenen Aussagen aus strategischen Gründen und nicht, weil die Technologie nicht funktioniere. Viessmann sehe das enorme Potenzial für Wasserstoff und Brennstoffzellen bei der Umsetzung der Energiewende. Man wolle sich aber auf die Rolle als Systemintegrator konzentrieren. Viessmann werde demnach weiterhin an beiden Technologien (PEMFC und SOFC) festhalten.
Der Familienkonzern suche dabei einen Industriepartner für SOFC-Zellen, um die Brennstoffzellentechnik einzukaufen. Bei Vitovalor funktioniert das gut, denn der Brennstoffzellenstack stammt von Panasonic und sei weltweit in über 300.000 Anlagen im Einsatz. Auf diese Weise werden nötigen Skaleneffekte für die Technologie erreicht. (nhp)
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