Die Dachanlage für die Privatbrauerei in Essen leistet genau 99,7 Kilowatt. Sie zeigt, dass Sonnenstrom auch bei der Herstellung von Bier eine wichtige Rolle spielen könnte – um die Energiekosten zu senken.
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Vorbild für bundesweit rund 1.500 Betriebe
In Deutschland gibt es rund 1.500 Brauereien. Rund 90 Prozent von ihnen befinden sich in Familienbesitz, gehören also nicht zu großen Konzernen wie Budweiser oder der Oetker-Gruppe, dem größten privaten Bierbrauer in Deutschland.
Die Privatbrauerei Jacob Stauder in Essen ist eine von annähernd 150 privaten Betrieben, die es allein in Nordrhein-Westfalen gibt. Die Tradition reicht 150 Jahre zurück. Allerdings drücken die enormen Energiekosten auf das Betriebsergebnis. Selbst eine kleine Brauerei braucht im Zweischichtbetrieb an sieben Tagen pro Woche bis zu zwei Millionen Kilowattstunden im Jahr.
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Hohe Energiekosten machen Brauern zu schaffen
Diese Zahl nennt Gregor M. Steinborn, Solarexperte bei der Meeco Industrial Services GmbH aus Köln. Zusammen mit Osnatech aus Bissendorf bei Osnabrück wurde ein Konzept entwickelt, um die leichten Dächer der Brauerei für Solargeneratoren zu nutzen.
Mit der neuen Solaranlage erzeugt Stauder ein Viertel seines Energiebedarfs selbst. Der erste Schritt ist gemacht. Schon bald sollen weitere Solardächer folgen, um die Leistung zu verdoppeln.
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Sunman bietet sehr leichte Solarmodule, die ohne Glas auskommen. Anders lassen sich die Dächer der Brauerei nicht erschließen. Die meisten Flachdächer der seit 1867 nach und nach gewachsenen Brauerei können nur geringe Lasten aufnehmen. Glasmodule sind schlichtweg zu schwer.
Nun wurden 232 rahmenlose Ultraleichtmodule mit 430 Watt von Meeco mit speziellem Kleber auf einer nur zwei Zentimeter flachen Unterkonstruktion befestigt. Sie erlaubt die Hinterlüftung der Module. Dadurch gewinnt die Brauerei rund 80 Megawattstunden Sonnenstrom im Jahr und spart pro Jahr obendrein 24,2 Tonnen Kohlendioxid.
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Amortisation in sieben Jahren
In voraussichtlich sieben Jahren wird sich die Investition amortisiert haben. Für ein zweites Solardach wird eine ähnliche Anlage geplant.
Die ultraleichten Solarmodule von Sunman wiegen nur 3,15 Kilogramm pro Quadratmeter. Sie eignen sich besonders für Leicht-, Rund-, Trapez- und Stehfalzdächer, Bitumen- und Blechflachdächer, Tonnendächer und Fassaden.
Die Siliziumzellen sind in ein Glasfaser-Kunststoff-Gemisch eingebettet. Verbundstoffe aus GFK und ETFE schützen sie vor Mikrorissen. Eine Prismabeschichtung (Lichtfallen) optimiert den Ertrag bei dachparalleler Montage und verringert Blendeffekte. (HS)
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