Bis 2040 sollen in Deutschland 40 Prozent des Stroms mit Photovoltaikanlagen produziert werden. Dazu muss der Ausbau der Technologie schneller gehen. Um gleichzeitig eine fachgerechte Umsetzung der Photovoltaikstrategie auf Deutschlands Dächern sicherzustellen und den Hochlauf des Marktes zu unterstützen, haben der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) eine Kooperation beschlossen. Auf diese Weise wollen die beiden Verbände in den Bereichen Kompetenz, Fachtechnik und Weiterbildung künftig enger zusammenarbeiten.
Kunden sollen profitieren
Dazu soll neben einer „Technischen Handlungshilfe Photovoltaik“ auch gemeinsame Weiterbildungskonzepte für Dachdecker und Elektrotechniker entwickelt werden. Ziel ist es, beide Gewerke fit zu machen für den Ausbau der Photovoltaik und das Wissen der einzelnen Gewerke zu bündeln, dass die Kunden davon profitieren. „Sich über Fachregeln austauschen oder neue technische Lösungen hinsichtlich Sicherheit, Funktionalität und Verarbeitung zu betrachten, sind dabei grundlegend“, betont Ulrich Marx, Hauptgeschäftsführer des ZVDH. „Kunden wollen wissen, ob Indach- oder Aufdachsysteme die bessere Lösung sind, wie es sich mit innovativen Solarziegeln verhält oder wünschen sich ein komplettes Energiegebäudemanagement.“
Handwerker auf den technisch neusten Stand bringen
Deshalb wollen die beiden Verbände auch die Fort- und Weiterbildung in den Betrieben vorantreiben. Dies gelte für alle: vom Betriebsinhaber über Gesellen bis hin zum Azubi. „„Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, ist Qualifizierung ein Schlüsselfaktor. Ein weiterer ist die gewerkeübergreifende Arbeit, die durch die Sektorkopplung immens an Bedeutung gewinnen wird. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Betriebe immer auf dem neuesten Stand der Technik sind“, erklärt Ingolf Jakobi, Hauptgeschäftsführer des ZVEH. „Durch die Kooperation mit dem Dachdeckerhandwerk können wir Prozesse vereinfachen und effizienter gestalten, weil jedes Gewerk seine Stärken und seine Kompetenz einbringt.“
Intensivkurs und Fachhandwerkerplattform
Dazu wurde schon ein Fortbildungskurs zum Photovoltaikmanager im Dachdeckerhandwerk. An diesem haben inzwischen schon 500 Dachdeckerbetriebe teilgenommen. Der ZVDH geht davon aus, dass es bis Frühjahr 2023 etwa 1.000 sein werden, die den einwöchigen Intensivkurs absolviert haben. Zudem soll gemeinsam eine zentrale Onlineplattform aufgebaut werden, die die Suche nach geeigneten Fachbetrieben zur Installation von Solaranlagen erleichtert und somit eine fundierte Beratung und qualitativ hochwertige Umsetzung gewährleistet.
Mehr Elektrohandwerker für die Photovoltaik gewinnen
Auch im Elektrohandwerk nimmt die Photovoltaik einen immer größeren Stellenwert ein. So beschäftigen sich schon etwa 50 Prozent der Betrieb mit der Installation von Solaranlagen. Dabei arbeite rund ein Drittel dieser Betriebe schon jetzt öfter oder sogar immer mit Dachdeckern zusammen, wenn es um die Installation von Photovoltaikanlagen geht. Nun gelte es, auch die anderen 50 Prozent der Handwerksbetriebe für das Thema Photovoltaik zu gewinnen. (su)
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