Die Normungsorganisation DKE beim Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) arbeitet immer noch an der Festlegung von Anschlussregelungen für Balkonkraftwerke. Nach Angaben der DKE sei dies die weltweit erste Norm für den Anschluss solcher kleiner Solaranlagen, die direkt über einen Schuko-Stecker ins Hausnetz einspeisen.
Zwei Monate Zeit für Stellungnahmen.
Jetzt legt das Normungsgremium den zweiten Entwurf vor, in dem die über 750 eingegangenen Stellungnahmen zum ersten Entwurf eingearbeitet wurden. Der zweite Entwurf wurde jetzt notwendig, da im Normungsgremium bisher noch kein abschließender Konsens unter anderem bezüglich der Erhöhung der maximalen Leistungsgrenze sowie des vereinfachten Netzanschlusses gefunden wurde. Alle damit befassten Organisationen und Verbände sowie alle interessierten Privatpersonen haben nun erneut die Möglichkeit, die Produktnorm aktiv mitzugestalten und innerhalb der nächsten zwei Monate ihre Stellungnahmen einzureichen.
Anschlussleistung erhöht
Der zweite Entwurf sieht jetzt vor, dass die maximale Einspeiseleistung von 600 auf 800 Voltampere (VA) angehoben wird. Damit können Mieter und Wohungseigentümer auf ihrem Balkon eine Solarleistung von bis zu 800 Watt direkt in eine Steckdose einstecken. Damit dies sicher über einen Schutzkontaktstecker an eine übliche Haushaltssteckdose funktioniert, hat das zuständige Normungsgremium mehrere Schutzmaßnahmen festgelegt,. So müssen der Basisschutz und die elektrische Sicherheit entweder mechanisch oder elektromechanisch abgesichert sein.
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Berührungsschutz gewährleisten
Dazu kann der Steckerkopf mit einer mechanischen Trennung versehen sein, um sicherzustellen, dass Personen keinen aktiven Leiter berühren können. Alternativ ist der Basisschutz aber auch über eine galvanische Trennung im Wechselrichter möglich. Dazu muss der Wechselrichter entsprechende zusätzliche Anforderungen erfüllen.
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Sicherheit mit Verbraucherinteressen vereinen
Mit den neuen Normen will der VDE die Sicherheit und Schutz mit den Interessen der Wohnungseigentümer und Mieter in Einklang bringen. Alle Beteiligten seien sich über die hohe Bedeutung beim Basisschutz, Berührungsschutz und der elektrischen Sicherheit bei Balkonkraftwerken einig. „Das öffentliche Interesse ist enorm“, weiß Alexander Nollau, Abteilungsleiter Energie bei DKE, der Normungsorganisation des VDE. „Besonders intensiv wird über das Thema der zulässigen Steckverbindung und der Leistungsgrenze diskutiert. Natürlich möchte man es den Nutzerinnen und Nutzern einfach machen, aber auch die fachliche Expertise von Expertinnen und Experten für elektrische Sicherheit muss ernst genommen werden“, betont er.
Den zweiten Entwurf finden Sie auf dem Entwurfsportal des VDE Verlags. Weitere Informationen zur Stellungnahme finden Sie auf der Internetseite des VDE. (su)