Innerhalb von hundert Jahren hat sich Adler Werkzeug aus einer Dorfschmiede zum internationalen Spezialisten für geschmiedete Forstwerkzeugen und Gartengeräten entwickelt. Die massiv gestiegenen Stromkosten brachten das mittelständische Unternehmen jedoch ins Schlingern. Rasch mussten die Energiekosten gesenkt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
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Eine halbe Million Kilowattstunden im Jahr benötigt
Seit kurzem wird die Holzheizung durch Solarstrom vom Firmendach ergänzt. „Wir haben einen hohen Energieverbrauch von rund einer halben Million Kilowattstunden“, erklärt Tobias Schmitt, Geschäftsführer von Adler Werkzeug. „Die Vervielfachung der Energiekosten hat massiven Einfluss auf die Produktionskosten.“
Die Solarexperten von Wirsol Roof Solutions haben auf einer Dachfläche von rund 957 Quadratmetern eine Photovoltaikanlage mit rund 199 Kilowatt Leistung installiert. Dazu wurde das Dach mit 492 Solarmodulen belegt und drei Wechselrichter verbaut.
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Anlage für weitgehenden Eigenverbrauch
Insgesamt wurden in dem Projekt 5,7 Kilometer Kabel verlegt. Die Anlage wird jedes Jahr mehr als 200.000 Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom erzeugen. Sie läuft vorwiegend für den eigenen Stromverbrauch des Unternehmens, von dem sie rund 143.000 Kilowattstunden abdeckt. Etwa 57.500 Kilowattstunden werden ins Netz eingespeist.
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Zweite Solaranlage bereits geplant
Rund 94,4 Tonnen Kohlendioxid werden jährlich vermieden, ein erfreulicher Nebeneffekt. „Im internationalen Wettbewerb müssen wir als deutscher Produzent von hochwertigen Werkzeugen stets unsere Kosten im Griff haben“, urteilt Tobias Schmitt. „Schnell und unkontrolliert steigende Stromkosten können wir nicht über einen längeren Zeitraum stemmen. Mit der Photovoltaikanlage konnten wir das Problem effizient und mit hoher Qualität lösen.“
Adler Werkzeug will nun die umweltfreundliche Energieversorgung ausbauen, bis zur Autarkie. „Wir wollen eine weitere Photovoltaikanlage sowie ein Biomassekraftwerk bauen und können uns auch einen Anschluss an ein künftiges Wärmenetz in der Stadt Waghäusel vorstellen“, gibt Tobias Schmitt einen Ausblick. (HS)
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