Auf Rekordniveau sind im Jahr 2011 die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien gestiegen. Das Investitionsvolumen in Sonne, Wind und Biomasse stieg im Vergleich zu 2010 um 17 Prozent auf 257 Milliarden US-Dollar. Zu diesem Ergebnis kommt der Report „Global Trends in Renewable Energy Investments 2012“, den das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) jetzt in Rio de Janeiro präsentiert hat. Gegenüber 2010, als das Investitionsvolumen um 37 Prozent anstieg, fiel der Zuwachs um 17 Prozent 2011 zwar deutlich geringer aus. Aber vor dem Hintergrund der sich ausweitenden europäischen Schuldenkrise und angesichts sinkender Anlagenpreise könne sich dieser Wert der Pressemitteilung zufolge durchaus sehen lassen.
Parallel zur UNEP-Studie präsentierte das Netzwerk REN21 seinen Renewables 2012 Global Status Report. Demnach werden inzwischen 16,7 Prozent des gesamten weltweiten Energiebedarfs mit Hilfe erneuerbarer Energien gedeckt; vor allem der Anteil der erneuerbaren Energien im Endkundengeschäft, also bei elektrischer Beleuchtung, Heizen und Kühlen sowie beim Transport, sei weiter beträchtlich ausgebaut worden. Bei den globalen Stromproduktionskapazitäten – etwa 5.360 Gigawatt im Jahr 2011 – hätten die Erneuerbaren inzwischen einen Anteil von über 25 Prozent und lieferten rund 20,3 Prozent der weltweiten Stromerzeugung.
Fallende Anlagenpreise waren den Berichten zufolge der Hauptgrund, warum vor allem Photovoltaik- und Windenergie zu ernsthaften Konkurrenten für fossile Brennstoffe wie Kohle und Gas werden konnten. Die Preise für Photovoltaik-Module sind demnach um fast 50 Prozent gefallen, die Preise für Onshore-Windenergieanlagen um rund zehn Prozent. Besonders die Solarenergie habe 2011 hoch in der Gunst der Investoren gestanden. In den Solarbereich seien beispielsweise doppelt so viele Mittel geflossen wie in den Windsektor, insgesamt seien die Investitionen im Bereich Photovoltaik und Solarthermie um 52 Prozent auf 147 Milliarden US-Dollar gestiegen.
Größter Investor in erneuerbare Energien (ohne Wasserkraft) war den Berichten zufolge erneut China mit 52 Milliarden US-Dollar, dicht gefolgt von den USA mit 51 Milliarden US-Dollar. Größte Region beim Investitionsvolumen war Europa mit 101 Milliarden US-Dollar. In der Europäischen Union waren 2011 mehr als 71 Prozent der neu installierten Stromproduktionskapazitäten EE-Anlagen, davon entfielen 46,7 Prozent auf die Photovoltaik. (Petra Hannen)