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ABB will Power One schlucken

Der schweizerische Energietechnologiekonzern übernimmt den amerikanischen Konkurrenten auf dem Wechselrichtermarkt Power One mit Sitz im kalifornischen Camarillo. Die Vorstände beider Unternehmen haben der Transaktion zugestimmt. Die Schweizer kaufen sich damit für 1,028 Milliarden Dollar den zweitgrößten Wechselrichterhersteller der Welt. Alternativ kann ABB auch die Aktien von Power One für einen Stückpreis von 6,35 Dollar übernehmen. Das wären über zwei Dollar mehr als der aktuelle Aktienkurs an der Börse in New York hergibt.


Ein solides Unternehmen

Aber Power One scheint ein solides Unternehmen zu sein. Die Zahlen jedenfalls sehen gut aus. Im Gegensatz zum Branchenprimus SMA konnten die Amerikaner ihren Absatz von 2,9 Gigawatt im Jahr 2011 auf 3,6 Gigawatt im vergangenen Jahr steigern. Das Unternehmen schreibt schwarze Zahlen. Der Umsatz lag im letzten Jahr bei gut einer Milliarde Dollar. Das ist das Zehnfache des Umsatzes, den ABB mit seiner Leistungselektronik machte. Die Kalifornier erwirtschafteten 2012 einen Gewinn von 120 Millionen Dollar. „Power One ist ein gut geführtes Unternehmen und genießt hohes Ansehen als Innovator mit Fokussierung auf das attraktivste und intelligenteste Photovoltaikprodukt“, weiß auch Joe Hogan, Vorsitzender der Konzernleitung von ABB. „Der Zusammenschluss von ABB und Power One entspricht unserer 2015-Strategie und würde einen starken globalen Anbieter schaffen, der erfolgreich im Wettbewerb bestehen und Mehrwert für Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre schaffen kann.“


Kräfte bündeln

Aber für ABB wird mit der Übernahme auch der amerikanische Markt leichter zugänglich, dem Analysten für die nächsten Jahre weiteres Wachstum prognostizieren. Doch auch Power One hat seine Vorteile von der Übernahme. „Die Transaktion schafft beträchtlichen Wert für unsere Aktionäre und wird Power One ermöglichen, sein Wachstum zu beschleunigen“, erklärt Richard J. Thompson, Vorstandschef von Power One. Die Wechselrichterbranche gilt als sehr dynamisch. Die Innovationszyklen sind vergleichsweise kurz, was die Konkurrenten wiederum herausfordert. Das kostet viel Geld für Forschung und Entwicklung. „Gemeinsam können wir die wachsende weltweite Nachfrage nach innovativen Lösungen für erneuerbare Energien besser befriedigen und zu einem weltweit führenden Anbieter avancieren“, meint Thompson. „Ich glaube, dass ABB der richtige Partner ist und dass dies der ideale Zeitpunkt ist, um unsere Kräfte zu bündeln.“


Transaktion noch nicht abgesegnet

Die gesamte Transaktion ist als Fusion angelegt. Allerdings müssen die Aufsichts- und Kartellbehörden noch ihre Zustimmung zu dem Geschäft geben. Auch die Aktionäre von Power One wurden noch nicht gefragt, ob sie die Entscheidung des Vorstandes billigen. Voraussichtlich wird es sich noch bis in die zweite Jahreshälfte 2013 hinziehen, bis der Deal endgültig perfekt ist. (Sven Ullrich)