Erst am Montag hatte das Landeswirtschaftsministerium angekündigt, keine finanziellen Mittel mehr für Sovello zur Verfügung stellen zu wollen. Es gehe davon aus, dass am Mittwoch das förmliche Insolvenzverfahren über das Vermögen von Sovello eröffnet werde. Aus Sicht der Regierung von Sachsen-Anhalt lägen keine tragfähigen Sanierungskonzepte für den Photovoltaik-Hersteller vor. Das Land fürchte erhebliche finanzielle Ausfälle, sollte es zu dem von Sovello angestrebten Joint Venture mit einem potenziellen Investor aus China kommen. Auch an der Transfergesellschaft für die rund 500 Mitarbeiter, die Sovello nicht mehr weiterbeschäftigen kann, wollten sich weder das Photovoltaik-Unternehmen noch der Investor beteiligen, hieß es weiter. Überdies fürchtet das Wirtschaftsministerium, dass auch im Falle einer Rettung von Sovello nur sehr wenig Arbeitsplätze am Standort erhalten blieben, da die Produktion vorrangig in Asien geplant sei. Die Sovello-Geschäftsleitung wies die Vorwürfe zurück und kündigte an, den Investorenprozess bis Ende August abschließen zu wollen. (Sandra Enkhardt)
Amtsgericht prüft Sachwalter-Gutachten über Sovello
Der Fortgang des Insolvenzverfahrens bei der Sovello GmbH hängt nun vom Amtsgericht Dessau-Roßlau ab. Den Richtern liege nun das Gutachten des vorläufigen Sachwalters vor und werde derzeit geprüft, bestätigte ein Sprecher des Gerichts der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Nach eingehender Untersuchung würden die Richter dann über die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens entscheiden. Wann genau dies sein werde, konnte der Gerichtssprecher nicht sagen. Der Photovoltaik-Hersteller aus Sachsen-Anhalt hatte im Mai einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Dabei entscheidet die Unternehmensführung weiter. Sie bekommt vom Amtsgericht allerdings einen Sachwalter zur Seite gestellt, der die Interessen der Gläubiger wahren soll. "Die Richter werden entscheiden, ob dies so bleibt oder ein Insolvenzverwalter eingesetzt wird", sagte der Sprecher des Amtsgerichts weiter.