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Anlegerschützer gegen Conergys Kapitalschnitt

Auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Conergy AG sollen am Freitag die Aktionäre über die geplanten Kapitalmaßnahmen abstimmen. Die Gläubiger verständigten sich zur Rettung des Photovoltaik-Unternehmens kurz vor Weihnachten auf eine Entschuldung und eine anschließende Kapitalerhöhung. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) e.V. kündigte nun an, die Maßnahmen nicht mittragen zu wollen. Die DSW werde gegen beide Kapitalmaßnahmen stimmen, obwohl sie diese angesichts der aktuellen Situation von Conergy für „durchaus als folgerichtig“ ansieht, teilte die Anleger-Vereinigung mit. „Allerdings wird zum wiederholten Male deutlich, dass die Sanierung des strauchelnden Solarwertes auf Kosten der Aktionäre stattfinden soll“, hieß es weiter. Daher wolle die DSW ihren Unmut zum Ausdruck bringen und die Maßnahmen ablehnen.
Bei Conergy bleibt man allerdings gelassen. Die Entscheidung der DSW mit Nein zu stimmen, werde die vorgeschlagenen Kapitalmaßnahmen nicht verhindern, verlautete aus dem Unternehmen. Offiziell wollte niemand die Entscheidung der DSW mit Blick auf die anstehende Hauptversammlung kommentieren. Ein Blick in die Aktionärsstruktur des Photovoltaik-Unternehmens untermauert dies. Die Commerzbank ist derzeit mit gut 29 Prozent größter Aktionär von Conergy; gefolgt von der Athos Service GmbH und Dieter Ammer, die knapp 15 Prozent und drei Prozent der Anteile halten. Insgesamt 52,99 Prozent von Conergy befinden sich allerdings im Streubesitz.
Nach dem geplanten Kapitalschnitt im Verhältnis 8:1 wird die Commerzbank allerdings erheblich an Einfluss verlieren. Hedgefonds wie York Capital und Sothic Capital deutlich größere Anteile an dem Photovoltaik-Unternehmen halten. In dem Refinanzierungspaket ist vorgesehen, dass die Schulden von Conergy auf 188 Millionen Euro zurückgeführt werden sollen. Das Grundkapital soll von derzeit 400 auf 50 Millionen Euro gesenkt werden. Anschließend plant das Unternehmen allerdings eine Kapitalerhöhung von bis zu 188 Millionen Euro durchzuführen. Mit den Erlösen würden dann ein Teil der bestehenden Kredite bedient. Die verbleibende Kreditlinie von 135 Millionen Euro wollen die Gläubiger für vier weitere Jahre zu marktüblichen Konditionen fortsetzen.
Noch kein neuer Chef in Sicht
Auf der außerordentlichen Hauptversammlung wird Conergy wohl noch keinen neuen Vorstandschef präsentieren. Ein entsprechender Tagesordnungspunkt sei nicht vorgesehen, sagte Sprecher Alexander Leinhos. Der Aufsichtsrat sei weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten. (Sandra Enkhardt)