Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat ihre Ermittlungen gegen die Conergy AG eingestellt, wie das Hamburger Solarunternehmen mitteilte. Die Prüfung sei bereits vor einem Jahr ergebnislos beendet worden, bestätigte eine BaFin-Sprecherin der Tageszeitung „Die Welt“. Conergy hatte nach eigenen Angaben alle von der Bundesanstalt angeforderten Informationen zur Verfügung gestellt. Die BaFin habe keine Anhaltspunkte für eine Verletzung ihrer kapitalmarktrechtlichen Publikationen gesehen. Conergy-Chef Dieter Ammer zeigte sich erfreut darüber, „ein weiteres Altthema abgearbeitet zu haben“.
Die Finanzaufsichtsbehörde leitete die Untersuchung ein, um zu klären, ob Conergy die Öffentlichkeit rechtzeitig über die finanzielle Lage des Unternehmens informiert hatte. Damals senkte das Unternehmen seine Jahresziele drastisch und veröffentlichte dies in einer Ad-hoc-Meldung am 25. Oktober 2007. Dabei kündigte das Unternehmen zugleich einen Verlust statt eines Überschusses für das Geschäftsjahr an. Wenige Tage zuvor hatte der Vorstand die Jahresziele jedoch noch bekräftigt.
Auch im Geschäftsjahr 2008 ist es Conergy trotz hartem Sanierungskurs nicht gelungen, in die Gewinnzone zurückzukehren. Der Umsatz legte nach vorläufigen Zahlen um 40 Prozent auf etwa eine Milliarde Euro zu. Dabei fiel jedoch ein operativer Verlust von 158 Millionen Euro an. Offizielle Zahlen hat Conergy noch nicht vorgelegt. Eine für März angesetzte Bilanzpressekonferenz wurde überraschend auf unbestimmte Zeit verschoben. Conergy befände sich noch in laufenden Verhandlungen mit einem Lieferanten, die voraussichtlich wesentlich Auswirkungen auf das Jahresergebnis haben werden, hieß es zur Begründung.
Kurssprung an der Börse
Der Kurs der Conergy-Aktie gewann indes seit März stark an Wert. Am Montag lag er bei zeitweise wieder bei rund 1,90 Euro; vor gut einem Monat kostete die Aktie noch rund 40 Cent. Im Herbst 2007 notierten die Aktien noch bei mehr als 23 Euro.(SE)