Die Sunways AG hat Quartalszahlen vorgelegt. Der Photovoltaik-Hersteller aus Konstanz räumte dabei ein, dass sich das operative Geschäft schwach entwickelt habe. Es sei nicht gelungen, nach der Ankündigung der Kürzung der Solarförderung in Deutschland im ersten Quartal von den Vorzieheffekten zu profitieren. Ähnlich sei es auch in anderen europäischen Ländern gewesen. Grund dafür sei eine „eingeschränkte Verfügbarkeit von Solarmodulen aufgrund von Fertigungsengpässen“ gewesen, teilte Sunways mit. Zudem habe der Photovoltaik-Hersteller unter dem anhaltenden Preisdruck bei Solarmodulen und Wechselrichtern gelitten. Insgesamt halbierte sich der Umsatz von Sunways im ersten Quartal nochmals. Er lag bei 10,4 Millionen Euro bei einem EBIT-Verlust von 6,8 Millionen Euro, wie es weiter hieß. Der Verlust hat sich damit im Gegensatz zum ersten Quartal 2011 fast verdoppelt. Etwa ein Drittel seines Umsatzes erzielte Sunways dabei im Ausland, wobei vor allem das Geschäft in Italien und Spanien für den Photovoltaik-Hersteller enttäuschend verlaufen sei. Nach dem Einstieg des chinesischen Photovoltaik-Konzerns LDK Solar sei es aber immerhin gelungen, erste Umsätze in Asien zu generien. Im ersten Quartal seien es 0,4 Millionen Euro gewesen. Allerdings hofft der Hersteller gerade in diesem Bereich auf einen weiteren Zuwachs.
Sunways teilte weiter mit, dass der Absatz von Solarmodulen von 6,8 auf 4,9 Megawatt binnen Jahresfrist gesunken sei. Wegen Materialengpässen in der Fertigung von LDK Solar, die zu Jahresbeginn bei dem deutschen Photovoltaik-Unternehmen eingestiegen war und mittlerweile 71 Prozent der Anteile hält, sei die Versorgung mit Solarmodulen von Sunways unzureichend gewesen. Der Ersatz durch LDK-Solarmodule habe den Engpass nicht kompensieren können, hieß es weiter. Auch die Steigerung des Umsatzes bei Wechselrichtern von 3,1 auf 4,1 Millionen Euro wirkte sich nicht wesentlich auf den Gesamtumsatz aus. Dabei machte sich auch der Preisverfall in diesem Segment deutlich bemerkbar. Der Absatz stieg im Jahresvergleich um das Doppelte, der Umsatz jedoch nur um etwa ein Drittel, wie es weiter hieß.
Zum Ausblick sagte Sunways-Vorstandschef Michael Wilhelm, dass es darum gehe, den Umsatz zu stabilisieren und die Verluste zu reduzieren. Allerdings sei auch das laufende Geschaftsjahr „von einem erheblichen Preis- und Wettbewerbsdruck gekennzeichnet“. Über die Partnerschaft mit LDK Solar erhoffe sich Sunways aber weitere Vorteile durch den Zugriff auf Fertigungsstätten in China sowie den Zugang zu einem der größten Wachstumsmärkte weltweit. Zudem profitiere Sunways auch bei der Finanzierung, da verlängerte Zahlungsziele für Waren und Dienstleistungen aus China vereinbart worden seien, hieß es weiter. (Sandra Enkhardt)