Berlin besitzt nun auch einen Solaratlas. Hausbesitzer können mit wenigen Klicks im Internet herausfinden, ob ihr Dach für die Installation einer Photovoltaik-Anlage geeignet ist, wie es bei der Vorstellung des Pilotprojekts auf der Münchner Immobilienmesse Real Expo hieß. Rund 19 Quadratkilometer des Stadtgebiets sind bislang in einem dreidimensionalen Stadtmodell erfasst. Dabei handelt es sich nach Angaben der Berlin Partner GmbH, die das Projekt federführend realisiert hat, um die Umgebung der Friedrichstraße in Mitte sowie ein Wohngebiet in Lichterfelde. Bis zum kommenden Frühjahr sollen dann 500.000 Dächer der Hauptstadt im Solaratlas verzeichnet sein, kündigte Berlins Wirtschafssenator Harald Wolf (Linke) an. Das flächendeckende 3D-Stadtmodell ermöglicht eine Visualisierung von Potenzialflächen für die Nutzung der Solarenergie in ganz Berlin. Es ist mit Mitteln aus dem Europäischen Regionalfonds sowie der Wirtschaftsverwaltung finanziert worden. Basis des Solaratlas ist das Forschungsprojekt Sun-Area der Fachhochschule Osnabrück, wie es weiter hieß.
Dächer für Solaratlas vermessen und fotografiert
Der Solaratlas nutzt das Stadtmodell, welches auf dem amtlichen Kataster basiert. Es seien dafür praktisch alle Hausdächer in Berlin von einem Flugzeug aus mit Lasern vermessen und fotografiert worden, teilte Berlin Partner mit. Dadurch könnten Dachneigung, Himmelsrichtung und Verschattung genau berechnet werden. Hausbesitzer können anhand der Daten ablesen, ob ihr Dach für die Installation einer Photovoltaik-Anlage geeignet ist und wie viel Solarstrom diese voraussichtlich erzeugt werden wird. Im Solaratlas sind außerdem Informationen über die zu erwartenden Kosten enthalten. Einzig Aussagen über die Tragfähigkeit des Dachstuhls könnten nicht gegeben werden. Informationen, ob Gebäude unter Denkmalschutz stehen, sollten aber künftig noch mit dem Solaratlas verknüpft werden, hieß es weiter. (Sandra Enkhardt)