In der Vergangenheit gab es immer wieder Spekulationen, ob sich Bosch aus dem Photovoltaik-Geschäft zurückziehen wird. In einem früheren Interview hatte Fehrenbach angekündigt, dass der Konzern zum Jahresende die Sparte auf den Prüfstand stellen werde. Im August kündigte Bosch die Schließung seiner Dünnschichtproduktion in Erfurt an. Seit 2008 hatte der Automobil- und Industriezulieferer stark in den Photovoltaik-Bereich investiert. Bosch übernahm neben Ersol und Johanna Solar auch Anteile von Aleo Solar und erwarb zuletzt Voltwerk, die Wechselrichtersparte von Conergy. 2011 musste die Sparte Industrietechnik, zu der Photovoltaik gehört, einen operativen Verlust von 364 Millionen Euro verkraften. Insgesamt der Konzern nach Schätzungen rund 1,3 Milliarden Euro durch seine Solarsparte verloren haben, wie die FTD schreibt. (Sandra Enkhardt)
Bosch äußert sich zu Photovoltaik-Ausstiegsgerüchten
Die „Financial Times Deutschland“ (FTD) titelte in ihrer aktuellen Ausgabe: „Bosch droht mit Ausstieg aus Solar“. Die Grundlage für die Schlagzeile bildete eine Rede des Bosch-Aufsichtsratschefs Franz Fehrenbach anlässlich der Preisverleihung zum „Strategen des Jahres“ am vergangenen Donnerstag. „Die Überschrift der FTD wurde allein dort kreiert“, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme des Konzerns. Fehrenbach habe sich in seiner Rede über das strategische Denken bei Bosch geäußert. Dabei habe er als einen „entscheidenden Störfaktor für jede Strategie die anhaltende Unberechenbarkeit der Rahmenbedingungen“ genannt. Mit Blick auf die Photovoltaik und die Energiewende sagte er dabei weiter, dass noch erhebliche Investitionen in Solarstrom notwendig seien. „Solche Investitionen erforderten aber auch Investitionssicherheit", sagte er laut Bosch Erklärung in seiner Rede. Weiter hat Fehrenbach in diesem Zusammenhang gesagt: „Selbst ein langfristig orientiertes Unternehmen wie Bosch kann nicht auf Dauer ein Zukunftsgeschäft wie die Photovoltaik subventionieren - langfristig heißt nicht ewig.“