BP will sich offenbar aus dem Photovoltaik-Geschäft weitgehend zurückziehen. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe) will der Ölkonzern sein Vertrieb von Solarmodulen zum Jahresende komplett einstellen. Dieser habe bislang mehr als vier Fünftel der Umsätze der Photovoltaik-Sparte ausgemacht. "In Zukunft konzentriert sich BP Solar weltweit ausschließlich auf Aktivitäten in der Projektentwicklung", hieß es in einer internen Mitteilung an die Mitarbeiter, die der Zeitung vorlag. Diesen Schritt begründet der Ölkonzern mit der sinkenden Solarörderung auf den wichtigen Photovoltaik-Märkten sowie den sinkenden Preisen für Solarmodule. "Aufgrund der erheblich verringerten Fördermaßnahmen in den wichtigsten europäischen Märkten und der aggressiven Preisgestaltung bei Modulen ist es in der Vergangenheit immer schwieriger geworden, attraktive Margen im Vertriebsgeschäft zu erwirtschaften", hieß es in der Mitteilung weiter. Aus Konzernkreisen hieß es zudem, dass BP nach der Ölpest einfach "kein Geld mehr für Experimente" habe. BP Solar sei zudem über Jahre hinweg defizitär gewesen, berichtet die Zeitung weiter.
Im Zuge eines Restrukturierungsprogramm seien bereits die Fabriken in Madrid, Sydney und im US-Bundesstaat Maryland geschlossen und die Produktion nach Asien verlagert worden. Derzeit baut BP Solarmodule mit dem Partner Tata im indischen Bangalore und mit Sunoasis im chinesischen Xian. Allerdings brachte dieser Schritt auch nicht den erwünschten Erfolg. BP hatte bereits mehr als 600 Stellen gestrichen, wie es weiter hieß. Nun seien mehrere Hundert der rund 1000 verbliebenen Arbeitsplätzen in Gefahr, 25 davon in Deutschland. Nach ursprünglichen Plänen wollte BP zur Aufbesserung des Images zwischen 2005 und 2015 rund acht Milliarden US-Dollar in den Ausbau des Geschäfts mit erneuerbaren Energien investieren. (Sandra Enkardt)