Die Centrosolar Group AG kann mit den Ergebnissen des Geschäftsjahrs 2010 zufrieden sein. Das Photovoltaik-Unternehmen aus München übertraf die eigenen Erwartungen deutlich. So sei das EBIT-Ergebnis auf 26,6 Millionen Euro nahezu vervierfacht worden, teilte Centrosolar mit. Das Unternehmen war von einem Jahresgewinn zwischen 14 und 16 Millionen Euro ausgegangen. Der Umsatz sei um 31 Prozent auf 403 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr gestiegen. Dies übertraf die ursprüngliche Prognose des Photovoltaik-Unternehmens, die bei 340 bis 370 Millionen Euro lag. Auch der Auslandanteil ist weiter gestiegen und erreichte 2010 knapp 60 Prozent, wie es weiter hieß.
Im Gegensatz zum Vorjahr, als das Nachsteuerergebnis von Centrosolar stark durch den Ausstieg aus dem Joint Venture mit Qimonda belastet war, verzeichnete das Unternehmen nun einen Gewinn von 15,8 Millionen Euro. 2009 stand noch ein Verlust von 29,7 Millionen Euro zu Buche. Trotz umfangreicher Investitionen ist es Centrosolar nach eigenen Angaben gelungen, die Nettofinanzschulden auf knapp 40 Millionen Euro zu reduzieren. Das Photovoltaik-Unternehmen habe im vergangenen Jahr vor allem in den Ausbau und die Modernisierung seiner Produktionskapazitäten investiert. Dabei hätten sowohl die Werke zur Herstellung von Solarmodulen als auch zur Beschichtung von Solarglas im Fokus gestanden.
Rückgang in Deutschland erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr geht Centrosolar von einer schwächeren Nachfrage auf dem deutschen Photovoltaik-Markt aus. Allerdings werde es im zweiten Quartal wohl wegen der vorgezogenen Kürzung der Einspeisevergütung zur Jahresmitte wohl zu Vorzieheffekten kommen. Centrosolar geht aber davon aus, dass diese nicht so stark sein werden wie 2010, als vor allem im Juni waren damals mehr als 2100 Megawatt Photovoltaik-Leistung in Deutschland neu installiert worden. Centrosolar sieht gute Wachstumschancen in anderen europäischen und nordamerikanischen Märkten. Allerdings hänge dies teilweise noch von der weiteren Ausgestaltung der Solarförderung in diesen Ländern ab. Insgesamt sei von einer „allgemeinen Intensivierung des Wettbewerbsumfelds auszugehen“, hieß es weiter. Zugleich sehe sich das Photovoltaik-Unternehmen aber gut aufgestellt. Mit dem Abschluss des Produktionsabkommens mit dem taiwanesischen Halbleiter-Konzern TSMC habe sich Centrosolar einen weiteren Absatzkanal öffnen können, der durch den Ausbau der Fertigung in Wismar auf insgesamt 350 Megawatt Kapazität zum dritten Quartal gut abgedeckt werden könne.
Centrosolar geht für das laufende Geschäftsjahr davon aus, seinen Wachstumskurs fortsetzen zu können. Allerdings sei dafür eine Kontinuität in der Photovoltaik-Förderpolitik in Europa notwendig, was mit dem Blick auf die aktuellen Diskussionen und Entscheidungen zur Solarförderung in Italien und Frankreich nicht sicher ist. 2011 peilt das Photovoltaik-Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz von 420 bis 450 Millionen Euro an. Die EBIT-Marge solle dabei bei vier bis sechs Prozent liegen. (Sandra Enkhardt)