Die Verhandlungen über eine Fortführung der Itarion Solar Lda sind gescheitert. Am Freitag seien die Gespräche mit einem Konsortium von portugiesischen Industrieunternehmen, Banken und Fonds abgebrochen worden, teilte die Centrosolar Group AG mit. Itarion war im Sommer 2008 ursprünglich von Centrosolar und der Qimonda AG als Joint Venture für die Produktion von Solarzellen gegründet worden. Itarion habe am Freitag Insolvenz angemeldet, hieß es weiter. Das portugiesische Konsortium hatte sich nach dem Insolvenzantrag von Qimonda Ende Januar zunächst bereit erklärt, deren Anteile an Itarion zu übernehmen. Im Laufe der Verhandlungen habe sich nun herausgestellt, dass kein erfolgreiches Projekt mehr zu erwarten sei, teilte Centrosolar mit. Die Weiterführung des Geschäfts sei mit zu hohen Risiken behaftet gewesen und hätte deutlich mehr Engagement von Seiten des Münchner Unternehmens erfordert als ursprünglich geplant.
Werk wird nicht weitergebaut
Die geplante Produktionsstätte nahe Porto befinde sich noch im Rohbau und sei noch nicht mit Produktionsanlagen ausgestattet gewesen, bestätigte ein Sprecher der photovoltaik. Das Werk werde nicht weitergebaut, sondern gehe in die Insolvenzmasse ein, aus der die Forderungen der Gläubiger bedient werden. Priorität hierbei hätten die Forderungen der Mitarbeiter; danach würden die Lieferanten von Itarion bedient. Dies Aufgabe obliege allerdings dem Insolvenzverwalter von Itarion, der noch derzeit berufen werde, betont der Centrosolar-Sprecher. Ursprünglich war die Eröffnung des Solarzellen-Werks für Anfang 2010 geplant.
Verlust von 16,5 Millionen Euro
Centrosolar kostet nach eigenen Angaben das Scheitern des Joint Ventures insgesamt 16,5 Millionen Euro. Mit den Banken sei eine Rückzahlung in Raten bis Mitte 2011 vereinbart worden. Hinzu käme ein Buchverlust von zusätzlich 10,1 Millionen Euro, der allerdings keine Auswirkungen auf die Liquidität habe. Centrosolar will sich nun nach eigenen Angaben wieder voll auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Der Rückzug aus der der Solarzellen-Produktion sei eine strategische Entscheidung gewesen, um sich wieder verstärkt um die Systemintegration von Photovoltaik-Dachanlagen sowie die Herstellung und den Vertrieb von solaren Kernkomponenten widmen zu können. Centrosolar betonte, dass wegen der Entscheidung keine negativen Folgen für das operative Geschäft erwartet werden. Außerdem entwickelten sich Ergebnis und Umsatz im dritten Quartal „sehr erfreulich“, so dass das Unternehmen an seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2009 festhalte. (Sandra Enkhardt)