Die Gläubiger und Aktionäre der Centrotherm Photovoltaics AG haben auf einem Erörterungstermin dem vorgelegten Insolvenzplan mit großer Mehrheit zugestimmt. Damit sei eine entscheidende Hürde zur Sanierung und Rekapitalisierung genommen, teilte der Photovoltaik-Anlagenbauer aus Blaubeuren mit. Nun stehe nur noch die Bestätigung des zuständigen Amtsgerichts aus. Danach könne das Insolvenzverfahren aufgehoben werden, hieß es weiter. Nun sei der Weg für eine Neuausrichtung bei Centrotherm frei. Die Arbeitsplätze der rund 1000 Mitarbeiter könnten damit erhalten bleiben, sagte der für die Sanierung zuständige Vorstand, Tobias Hoefer.
Der Insolvenzplan sieht vor, dass Centrotherm als Aktiengesellschaft fortgeführt wird und die Kapitalstruktur durch eine Umwandlung der Forderungen der ungesicherten Gläubiger in Aktien der Gesellschaft gestärkt wird. Dazu treten die Gläubiger 70 Prozent ihrer unbedingt und ohne Beschränkung festgestellten Forderungen an eine unabhängige und weisungsfreie Verwaltungsgesellschaft ab. Die Verwaltungsgesellschaft wiederum wird die Forderungen in die Gesellschaft einbringen und Aktionärin bei Centrotherm werden. Danach sollen die Insolvenzforderungen erlöschen und das Photovoltaik-Unternehmen dadurch entschuldet werden. Dazu ist auch eine kombinierte Kapitalherabsetzung und –erhöhung geplant. Die Verwaltungsgesellschaft soll nach Abschluss des Schuldenschnitts 80 Prozent der Aktien von Centrotherm besitzen. Die Altaktionäre werden weiterhin mit 20 Prozent an dem Photovoltaik-Unternehmen beteiligt sein.
Centrotherm hatte im Juli 2012 eine Sanierung in Eigenverwaltung beantragt. Es folgte die Entwicklung eines Insolvenzplans, der die strategische, strukturelle und operative Neuausrichtung von Centrotherm zum Ziel hat. Die Mitwirkung der Mitarbeiter an dem neuen Unternehmen sei durch den jüngst gegründeten Betriebsrat sichergestellt. Mit der Zustimmung zum Insolvenzplan sind auch die Veränderungen im Vorstand wirksam. Dirk Stenkamp, Peter Fath und Thomas Riegler werden Ende Januar aus dem Vorstand von Centrotherm ausscheiden. Fath soll künftig die Aktivitäten von Centrotherm in der MENA-Region unterstützen, wie das Unternehmen weiter mitteilte. (Sandra Enkhardt)