Die Conergy AG kann ihre geplante Refinanzierung wie geplant umsetzen. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmte am Freitagabend eine deutliche Mehrheit der Aktionäre für die Maßnahmen zur Entschuldung, wie das angeschlagene Photovoltaik-Unternehmen aus Hamburg mitteilte. Conergy werde sich im Zuge der Refinanzierung zunächst von Schulden in Höhe von etwa 190 Millionen Euro befreien und die Zinsbelastung deutlich mindern. Dazu solle mit einem Schnitt von acht zu eins das Grundkapital von rund 400 auf 50 Millionen Euro gesenkt werden, hieß es weiter. Die Aktien würden zusammengelegt. Außerdem stimmten die Aktionäre des Photovoltaik-Unternehmens einer anschließenden Kapitalerhöhung zu. Damit will Conergy bis zu 188 Millionen Euro erlösen. Beide Tagesordnungspunkte seien mit einer Mehrheit von jeweils 99,5 Prozent beschlossen worden, teilte das Solarunternehmen weiter mit. Die Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hatte zuvor angekündigt, die Refinanzierungsmaßnahmen nicht mittragen zu wollen.
Die Gläubiger von Conergy hatten sich kurz vor Weihnachten auf diese Schritte für eine Entschuldung des Photovoltaik-Unternehmens geeinigt. Damit wurde eine Insolvenz verhindert. In einem Gutachten war dem Unternehmen zuvor eine Überschuldung attestiert worden. Mit der Refinanzierung werden künftig Hedge-Fonds wie York Capital und Sothic Capital mehr Einfluss auf die Geschäfte des Photovoltaik-Unternehmens haben. Der bislang größte Gläubiger, die Commerzbank, wird hingegen im Zuge der Entschuldung deutliche Anteilseinbußen hinnehmen müssen. (Sandra Enkhardt)