Conergy-Vorstandschef Philip Comberg hält es grundsätzlich für richtig, die Photovoltaik-Einspeisetarife zu kürzen. „Die nun geplante Umsetzung ist aber falsch. Die Kurzfristigkeit ist für niemanden am Markt akzeptabel", sagte er dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Damit sei die „Glaubwürdigkeit des Standortes Deutschland“ gefährdet, so Comberg weiter. Außerdem sei zu erwarten, dass viele Photovoltaik-Hersteller von den geplanten Einschnitten bei der Solarförderung massiv betroffen sein werden. Nach Worten von Comberg werde dies auch chinesische Produzenten betreffen. So sei zu erwarten, dass sich der Preiskampf noch verschärfen werde. Allein im vergangenen Jahr seien die Preise für Solarmodule um etwa 40 Prozent zurückgegangen. „"Da in diesem Jahr für den globalen Solarmarkt wesentliches Wachstum nicht zu erwarten ist, werden viele Unternehmen versuchen, ihren Marktanteil mit niedrigeren Preisen zu halten", sagte Comberg dem „Handelsblatt“.
Die Zeitung berichtet mit Bezug auf Branchenvertreter weiter, dass angesichts der massiv gefallenen Preise, Solarmodule bereits zu Preisen angeboten würden, die unter den Herstellungskosten lägen. "Die Kosten - auch von modernsten Anlagen - liegen über den Erlösen", berichtete demnach ein Branchenvertreter. Es sei daher zu erwarten, dass sich der Verdrängungswettbewerb in der Solarbranche zuspitzen werde. Nur die finanzkräftigsten Photovoltaik-Hersteller würden die Phase der weiter fallenden Preise überstehen können. Dies zeigt sich auch bei den Bilanzen, die die Unternehmen nun für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegen. Neben den etablierten deutschen Photovoltaik-Schwergewichten Solarworld und Q-Cells mussten auch chinesische Hersteller wie Suntech massive Verluste einräumen. (Sandra Enkhardt)