US-Präsident Barack Obama will auf seinem Amtssitz eine Photovoltaik-Dachanlage installieren lassen. Ab dem Frühjahr kommenden Jahres soll die Anlage Strom liefern, wie die Energieminister Steven Chu und die Vorsitzende des Rats für Umweltqualität (CEQ) Nancy Sutley mitteilten. Es werde daneben auch eine Solarthermie-Anlage montiert. Diese beiden Anlagen seien Teil eines Demonstrationsprojekts des Energieministeriums, das den Amerikanern zeigen soll, dass Solartechnologie verfügbar, zuverlässig und für die Installation auf Häusern im ganzen Land geeignet ist. „Dieses Projekt spiegelt Präsident Obamas starkes Engagement für eine Marktführerschaft der USA in der Solarenergie und die Arbeitsplätze, die dadurch im Land entstehen können, wider“, sagte Chu auf dem „CEQ 2010 GreenGov Symposium“. Die Nutzung der Sonnenenergie werde dazu beitragen, dass die USA auf Jahre hinaus eine globale Wirtschaftsmacht bleiben. Das Energieministerium will den Auftrag für die Installation der Solaranlagen nun ausschreiben, wie es weiter hieß.
Die Ankündigung von Energieminister Chu erfolgte genau ein Jahr nach Obamas Bekenntnis, dass die USA die Marktführung in den Bereichen Umwelt und Energie anstrebten. Das Weiße Haus verfügte bereits einmal über eine Photovoltaik-Anlage. US-Präsident Jimmy Carter hatte sie 1979 installieren lassen. Sein Nachfolger Ronald Reagan ließ sie im Zuge von Dacharbeiten wieder abmontieren.
Erst in der vergangenen Woche hatte das US-Magazin „Democracy Now!“ die Regierung kritisiert, weil sie zu wenig für die Entwicklung der Solarbranche im Land tue. Es forderte Obama auf, sich ein Beispiel an Deutschland zu nehmen, wo die Photovoltaik für ein Wirtschafts- und Beschäftigungswunder gesorgt habe. (Sandra Enkhardt)