First Solar Inc. und Suntech Power Holdings kämpfen derzeit um die Vormacht auf dem globalen Photovoltaik-Markt. In diesem Jahr wird der chinesische Photovoltaik-Konzern Suntech nach Schätzung von Analysten erstmals den US-Rivalen, gemessen am Umsatz, von Platz eins verdrängen, wie das Handelsblatt (Donnerstagausgabe) berichtet. 2009 sah es noch so aus, dass First Solar einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erzielte, während Suntech bei 1,2 Milliarden Euro lag.
Aber First Solar will sich nicht einfach verdrängen lassen. Bis zum Jahr 2012 will First-Solar-Chef Rob Gillette die Fertigungskapazitäten auf 2,7 Gigawatt fast verdoppeln. Geplant seien neue Werke in den Asien, Frankreich und Deutschland, womit First Solar an den Absatzmärkten direkt vertreten ist. Suntech hingegen produziert fast ausschließlich in China, wo der Konzern mit Milliardenkrediten von der Regierung unterstützt wird. Damit kann Suntech zu niedrigen Kosten produzieren. Dennoch haben die Cadmiumtellurid (CdTe)-Dünnschichtmodule von First Solar noch einen klaren Vorteil bei den Produktionskosten. Allerdings sind die Solarmodule auf Siliziumbasis von Suntech wesentlich leistungsfähiger. Anfang 2011 wollen die Chinesen entscheiden, ob sie das jüngst eröffnete Werk in den USA vergrößern und in Europa eine Fabrik errichten. Suntech könnte sich damit globaler aufstellen.
First Solars größter Trumpf, die Dünnschichtmodule auf CdTe-Basis, sind zugleich auch das größte Problem. In einigen Ländern sind Ausnahmegenehmigungen notwendig, um Solarmodule von First Solar zu installieren. Die EU hat sich zwar gerade gegen ein Cadmium-Verbot in der Solarbranche ausgesprochen, doch das Thema könnte Experten zufolge bald wieder aktuell werden. Dann braucht First Solar eine alternative Technologie, um weiterhin mit der chinesischen Konkurrenz mitzuhalten. (Sandra Enkhardt)