Im Sanierungsplan für die insolvente Sovello GmbH sind nach einem Bericht der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Donnerstagausgabe) die Streichung von 548 Arbeitsplätzen vorgesehen. Dies sagte der Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Erhard Koppitz, dem Blatt. Allerdings habe die Geschäftsführung von Sovello noch am Dienstag mitgeteilt, dass es aktuell keine Entlassungen bei den derzeit rund 1200 Mitarbeitern geben soll. "Ich persönlich gehe davon aus, dass es früher oder später zu einem Stellenabbau kommen wird", kommentierte Betriebsratschef Matthias Gonschorek diese Aussage dem Bericht zufolge. Er wolle aber nicht über den Umfang des Stellenabbaus bei dem Photovoltaik-Hersteller spekulieren.
Die Sach-, Material- und Personalkosten würden derzeit auf den Prüfstand gestellt, wie dies im groben Sanierungskonzept bereits angekündigt worden sei, sagte Sovello-Sprecher Robert Reinsch der photovoltaik. Wenn die Ergebnisse vorlägen, werde zunächst in einer Betriebsversammlung die Belegschaft und anschließend die Öffentlichkeit informiert. Konkrete Ergebnisse sollten bis spätestens Anfang August vorliegen, sagte Reinsch weiter. Er bestätigte auch, dass das Bieterverfahren derzeit in vollem Gange sei. Mit Unterstützung der Unternehmensberatung KPMG suche Sovello derzeit nach einem Investor. Konkrete Ergebnisse gebe es aber noch nicht. Alle Beteiligten hätten Stillschweigen bis zu einer endgültigen Einigung vereinbart.
Sovello musste am 14. Mai beim Amtsgericht Dessau einen Insolvenzantrag stellen. Allerdings plant die Geschäftsführung eine Sanierung in Eigenregie. Dies ist in Deutschland mit dem neuen Insolvenzrecht seit März möglich und bedeutet, dass die Unternehmensleitung weiter die Geschäfte führt. Der Rechtsanwalt Bernd Depping ist als vorläufiger Sachverwalter vom Amtsgericht eingesetzt, um die Interessen der Aktionäre und Gläubiger zu wahren. Über das Insolvenzgeld sind die Löhne der Mitarbeiter derzeit noch bis August gesichert. (Sandra Enkhardt)