Nach dem Knick des Vormonats haben sich viele Photovoltaikwerte stabilisiert. Am Stichtag 12. September lag der Index bei 15,29 Punkten und legte damit leicht um 0,13 Prozent zu. Auch 18 der 30 im Branchenkorb vertretenen Papiere verzeichnen bessere Börsenwerte als im Vormonat, darunter wieder vier der sechs deutschen Unternehmen. Und wieder setzte sich Centrotherm – diesmal mit einem Plus von 38,46 Prozent – an die Spitze der Gewinner im Index. Das Unternehmen befindet sich nach seinem Insolvenzantrag in einem Schutzschirmverfahren und treibt seine Sanierung voran: Die Niederlassung in Wien wurde geschlossen, die Tochterfirma Michael Glatt Maschinenbau an ihren früheren Eigentümer verkauft, das operative Geschäft dank eines Massekredits der Bank gesichert. Das stimmt die Börsianer optimistisch.
Optimismus beflügelte auch den Kurs von Jinko Solar (+37,07 Prozent). Der chinesische Solarkonzern hat zwar im zweiten Quartal rote Zahlen geschrieben, doch das Bild hat sich im Vergleich zum Vorquartal aufgehellt. Auch der Modulabsatz hat sich verbessert – nicht zuletzt dank einer Bestellung der China Guangdon Nuclear Solar Energy Dev. Co. von 30 Megawatt für ein Projekt in der Provinz Xinjiang. Jinko Solar hofft, dass dies der Anfang einer starken Entwicklung auf dem chinesischen Markt ist, wo bis zum Jahr 2015 insgesamt 21 Gigawatt Photovoltaikkapazitäten errichtet werden sollen.
Nach unten durchgereicht wird derweil das insolvente Solarunternehmen Q-Cells. Zwar hat der südkoreanische Mischkonzern Hanwha den Photovoltaikproduzenten übernommen, dessen Aktie wird jedoch nach dem 18. Oktober aus dem Prime Standard der Frankfurter Börse in den General Standard abrutschen und am 12. März 2013 komplett aus dem Handel genommen. Letzteres gilt auch für das Berliner Photovoltaikunternehmen Solon, das Ende 2011 Insolvenz anmelden musste und von dem arabischen Zellproduzenten Microsol gekauft wurde. Damit werden zwei der bekanntesten deutschen Solarunternehmen am gleichen Tag vom Börsenparkett verschwinden.