Der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat eine stärkere Zusammenarbeit der ostdeutschen Photovoltaik-Unternehmen gefordert. "Wir brauchen endlich so etwas wie eine Mitteldeutsche Solar AG", sagte Ulrich Blum den „Dresdner Neuste Nachrichten“ (Samstagausgabe). Die Unternehmen der Solarindustrie von Erfurt bis Bitterfeld und Freiberg sollten sich zusammenschließen, um der Konkurrenz aus China besser gewachsen zu sein. Den bisherigen Aufbau der Branche in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bezeichnete Blum als großen Erfolg. "Das, was vor fünf, sechs Jahren hochgepäppelt wurde mit Subventionen ist eine unglaublich erfolgreiche Geschichte."
Im Weltmaßstab sei die Branche aber viel zu kleinteilig. "Wenn ich mir die Schlagkraft von Unternehmen in China oder Amerika anschaue, die Innovationskraft - dann müssen wir aufpassen, dass wir uns mit den relativ kleinen Firmen nicht verzetteln“, sagte Blum weiter. "Es muss hier in der Region einen Systemführer geben, einen Großen, der letztendlich die industrielle Führung übernehmen kann, der die Länge der Produktlebenszyklen definiert, sagt wann Neuerungen kommen - und selbst entscheidet, wo geforscht werden soll." Denn gerade bei der Forschung hinke der Osten weiter hinterher. Außerdem sollte sich die mitteldeutsche Solarindustrie auf ihre Stärken im Maschinenbau besinnen. In der klassischen Massenproduktion sei die chinesische Konkurrenz hingegen beim Preis nicht zu unterbieten, so der IWH-Chef. (Sandra Enkhardt)