Die Schweizer Niederlassung der Jinko Solar Holding Co., Ltd. und die Guangdong-Niederlassung der China Development Bank (CDB) haben eine strategische Zusammenarbeit vereinbart. In den kommenden fünf Jahren erhalte Jinko Solar einen Kredit in Höhe von einer Milliarde US-Dollar (umgerechnet etwa 775 Millionen Euro) für die Expansion im Ausland, Fusionen, Übernahmen und das Downstream-Geschäft, teilte der chinesische Photovoltaik-Hersteller mit. Zunächst wollte Jinko Solar keine Einzelheiten zu möglichen Fusionen und Übernahmen machen. „Wenn es jedoch eine Transaktion geben wird, wird die Zielgesellschaft definitiv ein Unternehmen sein, das sich auf das Projektgeschäft konzentriert“, sagte Sebastian Liu vom Investor Relations-Bereich bei Jinko Solar auf Anfrage der photovoltaik. Während sich der Photovoltaik-Hersteller in diesem Jahr vor allem auf den chinesischen Markt konzentriert habe, plane er für 2013 das europäische Projektgeschäft zu erweitern. Zunächst stünden unter anderem die Photovoltaik-Märkte Rumänien, Deutschland, Spanien und Ukraine im Fokus. Danach wolle Jinko Solar auch weltweit aktiv werden. „Die Schweizer Filiale ist unser Hauptsitz in Europa, und wir wollen es als Plattform nutzen, um unser Projektgeschäft auf dem europäischen Markt zu entwickeln und dann auf dem Weltmarkt“, so Liu weiter. Es habe nichts mit den laufenden Ermittlungen der EU wegen Subventions- und Dumpingvorwürfen gegen chinesische Hersteller zu tun, dass der Vertrag über die Schweizer Tochter laufe. Zumal die Ermittlungen sich auch auf kristalline Solarzellen und –module bezögen, nicht auf Projektaktivitäten. „Ich bin ziemlich sicher, dass Europa es höchst willkommen heißt, dass mehr Kapital in das Projektgeschäft investiert wird“, sagte Liu.
Bereits am Freitag hatten Vertreter beider Seiten die Vereinbarung im schweizerischen Zug unterzeichnet. „Wir freuen uns sehr, mit Jinko Solar zusammenzuarbeiten und durch diesen Kreditrahmen dem Unternehmen die Flexibilität zu ermöglichen, die es für die Entwicklung und Finanzierung von Photovoltaik-Projekten im Ausland benötigt, von denen wir überzeugt sind, dass sie sich in stabilen Renditen für die Investoren niederschlagen werden“, erklärte Shouguo Chang, stellvertretender Präsident der CDB-Niederlassung. (Sandra Enkhardt)