Die insolvente Odersun AG hat bislang keinen Investor finden können. Die Hoffungen auf einen schnellen Einstieg und damit die Rettung des Photovoltaik-Herstellers durch einen russischen Investor hätten sich nicht erfüllt, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg nun mit. Er sehe sich daher gezwungen, die Produktion stillzulegen und den 260 Mitarbeitern zu kündigen. Sie würden zum 1. Juni freigestellt. “Aus eigener Kraft ist Odersun nun nicht mehr in der Lage, die Löhne und Gehälter seiner Mitarbeiter zu bezahlen“, so Wienberg weiter. Das Insolvenzgeld laufe Ende Mai aus. Da der Photovoltaik-Hersteller aber praktisch noch über keinen Geschäftsbetrieb verfüge und mangels Aufträgen keine Umsätze generiere, fehlten dazu die Mittel die Mitarbeiter weiter zu bezahlen.
Dennoch sollen die Verhandlungen mit potenziellen Investoren weitergehen, wie Wienberg sagte. Parallel zu den Gesprächen des Odersun-Vorstands mit dem russischen Investor habe er selbst mit einer umfassenden Investorensuche begonnen. Angesichts der angespannten Lage in der Solarbranche herrsche derzeit aber eine große Zurückhaltung, zumal selbst die großen Unternehmen nicht in der Lage seien, kostendeckend zu produzieren, so Wienberg weiter.
Odersun stellt Dünnschicht-Module her, die vor allem im architektonischen Bereich angewendet werden können. Ende März musste der Photovoltaik-Hersteller jedoch Insolvenz anmelden, nachdem sich ein wichtiger Investor noch vor der breiten Markteinführung der Module zurückgezogen hatte. (Sandra Enkhardt)
Ein Beispiel für Anwendungsmöglichkeiten von Odersun-Modulen finden Sie in der kommenden Ausgabe der photovoltaik (06/2012). Dabei geht es um die „Galerie unter Strom“ auf dem Geländer der Fachhochschule Potsdam. Das Heft erscheint am 6. Juni.