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Leicht erholt

Branche und Börsianer können aufatmen: Nach fünf Monaten mit immer neuen Allzeittiefs ist der ungebremste Kursverfall der Photovoltaikwerte beendet. Am Stichtag 11. Juli lag der Index bei 15,92 Punkten, ein Plus von 4,39 Prozent. Ob die Erholung nachhaltig ist, bleibt jedoch abzuwarten. Immerhin verzeichnen immer noch 14 der 30 im Branchenkorb vertretenen Papiere schlechtere Börsenwerte als im Vormonat, darunter auch die Aktien von vier der sechs deutschen Unternehmen.

Besonders drastisch fiel der Kursverlust bei Centrotherm aus (-88,61 Prozent). Damit reagierte die Börse auf den Antrag des Maschinenbauers auf die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens und die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Wirklich überraschend kam der Insolvenzantrag beim Amtsgericht Ulm nicht, da Centrotherm bereits Mitte Juni über massive Finanzierungsprobleme berichtet hatte. Unter dem Schutzschirm soll nun dem Unternehmen zufolge der eingeschlagene Sanierungskurs fortgesetzt werden.

Die Pleitewelle, die sich quer durch die Solarindustrie zieht, könnte laut einer aktuellen Studie von GTM Research bald Asien erreichen. Besonders Jinko Solar (-19,61 Prozent) drohe das Aus: Der chinesische Produzent sei nicht nur tief in die roten Zahlen gerutscht, sondern auch hoch verschuldet.

Andere asiatische Produzenten wiederum steigen in der Gunst der Börsianer. Index-Spitzenreiter Hanwha Solarone (+34,09 Prozent) punktete damit, neuer Hauptlieferant des italienischen Industrieverbands Assoimprese zu sein – der Verband wolle die Module an seine Mitglieder verkaufen, für 2012 sei ein Volumen von 47 Megawatt vereinbart worden. Für Aufmerksamkeit sorgte außerdem die neue strategische Partnerschaft der Hanwha Group mit dem Energiespeicher-Spezialisten Silent Power. Geplant ist den Unternehmen zufolge eine Co-Marketingstrategie: komplette Solaranlagen- und Energiespeichersysteme für den Wohnungs-, Gewerbe- und industriellen Markt. Das erste gebündelte Produktangebot der beiden Firmen soll spätestens im September dieses Jahres erhältlich sein.

Petra Hannen

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