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Leicht erholt

2012 war kein gutes Jahr für den Photovoltaik Global 30. Innerhalb von zwölf Monaten verlor der Branchenindex noch schneller an Wert als kristalline Module, die Jahresbilanz ist ein Minus von 38 Prozent. Dabei sind die Dezemberzahlen überraschend gut und dämpfen etwas den freien Fall: Am Stichtag 12. Dezember lag der Indexwert bei 13,13 Punkten und damit 8,78 Prozent höher als vor einem Monat. Und bei 12 der 15 Unternehmen im Branchenkorb entwickelten sich die Kurse positiv.

Mit einem Plus von 39,3 Prozent ist MEMC der eindeutige Gewinner im Index. Nach schwarzen Zahlen für das dritte Quartal brachte das US-Unternehmen nicht nur eine 314 Millionen Dollar schwere Finanzierung für ein Solarprojekt in Südafrika unter Dach und Fach, sondern sicherte sich auch einen Finanzierungspartner für mehrere insgesamt 52,2 Millionen Dollar teure Photovoltaikprojekte in den USA. Ganz so stabil zeigt sich Green Energy Technology (+34,16 Prozent) nicht. Aber die Börsianer honorierten, dass der Absatz des taiwanesischen Photovoltaikproduzenten im November 22 Prozent höher lag als einen Monat zuvor. Und First Solar (+30,34 Prozent) erntete Vorschusslorbeeren. Der US-Dünnschichtproduzent wird zwei Megawatt Module für ein Solarprojekt in der chinesischen Provinz Xinjiang liefern. Dieses Demonstrationsprojekt in China wertet das Unternehmen als eine Plattform, um seine Photovoltaiktechnologie in dem schnell wachsenden Markt zu präsentieren. Außerdem plant First Solar, stärker auf dem afrikanischen Markt aktiv zu werden. Eine neu gegründete Tochtergesellschaft in Südafrika soll nicht nur das Land am Kap erschließen, sondern auch die Entwicklung anderer Märkte südlich der Sahara vorantreiben.

Die vier europäischen Unternehmen im Index entwickelten sich uneinheitlich. Während bei SMA (+17,03 Prozent) und REC (+2,15 Prozent) der Kursverlauf ins Positive drehte, gaben die Werte von Meyer Burger (-18,13 Prozent) und Solarworld (-6,67 Prozent) nach. Meyer Burger versucht, sich gesundzuschrumpfen: Die Marktsituation mache eine zusätzliche Anpassung der Produktionskapazitäten unumgänglich, teilte der Schweizer Photovoltaikzulieferer mit. Demnach wurde die Zahl der Mitarbeiter über die bereits im März 2012 angekündigten 15 Prozent hinaus um insgesamt 19 Prozent auf 2.272 Mitarbeiter reduziert. Künftig will die Solargruppe, die im ersten Halbjahr 2012 erstmals seit dem Börsengang vor sechs Jahren einen Verlust erwirtschaftete, nur noch 2.000 Angestellte beschäftigen. Analysten zufolge könnten die Kapazitätsüberschüsse trotzdem bis weit ins Jahr 2014 ein Problem bleiben. Auch bei Solarworld bleiben die Analysten weiter vorsichtig, da der Konzern – wie erwartet – auch im dritten Quartal 2012 in unerfreulich tiefroten Zahlen steckte. Wenig ermutigend ist außerdem Solarworlds eigener Ausblick auf das Gesamtergebnis für 2012: Mit Berufung auf die schwierige Marktsituation kündigt der Konzern nun einen Umsatz „deutlich unter Vorjahresniveau“ an sowie ein EBIT, dass „deutlich negativ ausfallen“ solle. Damit verschlechterte Solarworld nochmals die ohnehin schon negative, aber bislang nicht so drastisch formulierte Prognose – und die Kursziele der Analysten rutschten in den Pennystock-Bereich.

Petra Hannen

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