Der insgesamt positive Trend bei den Technologieaktien, der in den vergangenen Wochen den TecDAX beflügelte, ist auch an den Photovoltaikwerten nicht spurlos vorübergegangen. Am Stichtag 10. Januar lag der Photovoltaik Global 30 bei 22,85 Punkten und damit 5,84 Prozent über dem Wert des Vormonats. 17 der 30 Unternehmen im Branchenkorb verzeichneten steigende Kurse, darunter auch vier der sechs deutschen Firmen.
Mit einem Plus von 29,34 Prozent ist SMA der Gewinner im Index. Viele Analysten haben wegen des 2011 überraschend starken Photovoltaikzubaus in Deutschland die Umsatz- und Gewinnerwartungen für das letzte Quartal nach oben geschraubt. Die WestLB geht noch weiter und hat die Schätzungen nicht nur für 2011 angehoben, sondern auch für 2012: Die deutschen Regulierungsauflagen, heißt es in einer aktuellen Branchenstudie, würden mit der eingebauten Förderkürzung für ein weiteres Jahr mit starker Nachfrage sorgen.
Auch Solarworld (+23,76 Prozent) hat von der Jahresendrallye profitiert. Als positiv nehmen die Börsianer vor allem wahr, dass der Boom im vierten Quartal den hohen Lagerbestand reduziert haben dürfte. Hinzu kommen Äußerungen von Vorstandschef Frank Asbeck, sein Unternehmen könne von der Pleite des Konkurrenten Solon profitieren.
Die Insolvenzen von Solon und Solar Millennium schärfen jedoch auch den Blick für die Risiken – manche Analysten sehen selbst Werte aus dem TecDAX als gefährdet an. Deutsche Unternehmen sind daher nicht nur ganz oben in der Performance-Liste zu finden, sondern auch ganz unten. Q-Cells (-26,69 Prozent) geriet wegen einer in Kürze fälligen Wandelschuldverschreibung über 200 Millionen Euro unter Druck, die in Verbindung mit den roten Zahlen, die Q-Cells im operativen Bereich schreibt, wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen hängt. Auch auf Phoenix Solar (-18,02 Prozent) fällt der Schatten der aktuellen Insolvenzen – viele Analysten fürchten sich angesichts des hartumkämpften Marktes, auf dem das Unternehmen agiert, vor negativen Überraschungen im laufenden und im kommenden Jahr.