Das Prestige-Projekt Masdar-City in dem Arabischen Emirat Abu Dhabi muss nach Recherchen von Europressedienst einen herben Rückschlag hinnehmen. Zwei wichtige Personen, der Chef von Masdar Energie, Ziad Tassabehji, und der Chef der Masdar Immobilienentwicklung, Khaled Awad, sind von ihren Posten zurückgetreten. Damit muss das Projekt künftig auf zwei führende Köpfe in der Projektplanung verzichten.
Ein Unternehmenssprecher von Masdar stellte dazu klar, die Entschlüsse hätten schon länger festgestanden: "Die Stabübergabe von Awad und Tassabehji zu ihren Nachfolgern wurde schrittweise vollzogen und wurde über einen Zeitraum von fünf Monaten koordiniert. In schnell wachsenden Unternehmen ist es normal, dass die Belegschaft wechselt. Die Leute kommen und gehen; wir kommen sehr gut mit dem Wechsel klar."
Nichtsdestotrotz ordnete Sultan Ahmed Al Jaber, Geschäftsführer des Masdar-Projekts, eine umfassende Prüfung der ursprünglichen Pläne Masdars an, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen soll. Dabei soll es vor allem um die finanzielle Machbarkeit des Projekts gehen. Das Unternehmen versicherte jedoch, dass Masdar fortgesetzt werde: "Alle Projekte und erst recht visionäre wie Masdar erfordern eine ständige Überprüfung. Zudem sei mit weiteren Veränderungen des Projektes sowie des Zeitplanes zu rechnen. Wir wollen damit sicherstellen, dass Masdar die wirksamsten Energielösungen für die Zukunft liefert."
Das wegweisende Öko-Projekt Masdar soll die erste Stadt weltweit sein, die ihre Energie vollständig aus erneuerbaren Quellen bezieht und zeitgleich weder Kohlendioxid ausstößt, noch Abfall produziert. Nach Abschluss der Arbeiten sollen dort 50.000 Menschen leben und 90.000 Menschen arbeiten. Der Aufbau der Stadt kostet 22 Milliarden Dollar. Neben rund 1.500 Firmen soll in der Ökostadt Masdar auch die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) angesiedelt werden. Ursprünglich sollte Masdar City bereits 2015 bezugsfertig sein. Zuletzt hatte sich der Termin der Fertigstellung allerdings bis nach 2020 verschoben. (EuPD Europressedienst)