Die rapide fallenden Modulpreise haben große Auswirkungen auf die Umsätze und Gewinne der Photovoltaik-Hersteller weltweit in diesem und dem kommenden Jahr. Dies geht aus dem Quartalsbericht von IMS Research hervor. Die großen Überkapazitäten und der harte Wettbewerb hätten zu einem schnellen Preisverfall bei Modulen in diesem Jahr geführt. Obwohl die Hersteller ihre Auslieferungen erhöht hätten, werde der Umsatz um voraussichtlich etwa zehn Prozent niedriger liegen. Diese Tendenz werde sich 2012 wohl fortsetzen, so die Analysten von IMS Research. Die Modulhersteller würden bis zum Jahresende voraussichtlich Kapazitäten von mehr als 50 Gigawatt aufgebaut haben. Dies ist laut IMS Research-Quartalsbericht mehr als doppelt soviel wie die Nachfrage nach Photovoltaik-Produkten in diesem Jahr. Die hohen Lagerbestände hätten zu einer Art „Preiskrieg“ geführt. Die Modulpreise lägen derzeit etwa 35 Prozent unter denen zum Jahresende 2010.
Im vergangenen Jahr konnten die Hersteller von Photovoltaik-Modulen einen Umsatzrekord von 38 Milliarden US-Dollar erzielen. Dies seien 74 Prozent mehr gewesen als noch 2009. Trotz einer steigenden Nachfrage würden in diesem und dem kommenden Jahr die Umsätze bis auf etwa 30 Milliarden US-Dollar zurückgehen. IMS Research erwartet dann für 2013 wieder ein Ansteigen der Umsätze, allerdings deutlich unter dem Niveau von 2010. Dies liege auch daran, dass die Solarbranche in den kommenden Jahren nicht mehr diese exponentiellen Wachstumraten haben werde. Neben den Umsätzen seien auch die Gewinne der Photovoltaik-Hersteller von dieser Entwicklung betroffen. Dies sei eine Folge davon, dass die Modulpreise schneller gesunken seien, als die Lieferenten ihre Kosten reduzieren konnten. Nach Angaben von IMS Research wird der Bruttogewinn der Unternehmen vom Höchststand 2010 mit 10,3 Milliarden US-Dollar in den kommenden zwei Jahren auf etwas mehr als fünf Milliarden US-Dollar fallen.
Suntech-Vorstandschef hatte sich zuvor ähnlich geäußert. Er geht ebenfalls von zwei harten Jahren für die Solarindustrie aus. Er geht für 2012 von Lagerbeständen in Höhe von elf Gigawatt bei Solarmodulen aus. Shi erwartet zunächst harte Zeiten für die Hersteller der Photovoltaik-Branche, langfristig seien die Perspektiven aber in Ordnung. (Sandra Enkhardt)