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Neues Tief

Die politischen Diskussionen über geringere Förderungen für die Photovoltaik drücken nicht nur auf die Stimmung der Solarbranche, sondern auch auf ihre Börsenkurse. Am Stichtag 11. April lag der Photovoltaik Global 30 nur noch bei 18,78 Punkten – 12,8 Prozent weniger als vor einem Monat, ein neues Allzeittief. Wieder mussten 26 der 30 Unternehmen im Branchenkorb fallende Kurse hinnehmen, darunter fünf der sechs deutschen Firmen. Bei etlichen Unternehmen beträgt der aktuelle Wert nur noch einen Bruchteil ihres 52-Wochen-Hochs.

Immerhin: Zu den vier Unternehmen, die nicht im Abwärtssog gefangen sind, gehört auch der deutsche Zulieferer Roth & Rau (+3,41 Prozent). Die Gründe sind allerdings unklar. Vielleicht trägt der laufende Restrukturierungsprozess erste Früchte, vielleicht setzen die Börsianer aber auch nur auf mögliche Käufe des Großaktionärs Meyer Technologies, was den Kurs stützen dürfte. Am hinteren Ende der Performance-Liste scheint hingegen nichts die Kurse zu stützen. Besonders drastisch – aber gleichzeitig wenig überraschend – sind die Verluste bei Phoenix Solar (-70,09 Prozent) und Q-Cells (-40,26 Prozent), die im Branchenkorb gemeinsam mit der spanischen Solaria Energia die Pennystock-Gruppe bilden. Q-Cells musste bereits Insolvenz anmelden, Phoenix Solar hat die notwendige Refinanzierung noch nicht in trockenen Tüchern. Selbst der frühere Börsenliebling Solarworld (-35,96 Prozent) leidet: Analysten haben nicht nur die Umsatz- und Gewinnerwartungen für 2012 reduziert, sondern zudem die Erlösprognose für 2013.

Angesichts der Indexentwicklung ist es kein Wunder, dass auf der gerade von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) vorgelegten Liste der 50 größten Kapitalvernichter etliche Solarwerte auftauchen. Conergy führt die Liste an, weitere Unternehmen sind Phoenix Solar (Rang 5), Solarworld (Rang 16), Centrosolar Group (Rang 21), Solar-Fabrik (Rang 22) und Sunways (Rang 26). Vor einem Jahr belegte nochSolon den ersten Platz der DSW-Watchlist, Q-Cells belegte den dritten Rang –mittlerweile sind beide Unternehmen zahlungsunfähig.

Petra Hannen

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