Die Odersun AG will die sogenannte Sanierung in „Eigenverwaltung“ schaffen. Dies teilte der Photovoltaik-Dünnschichthersteller mit Sitz in Frankfurt/Oder mit. Das zuständige Insolvenzgericht in Berlin-Charlottenburg habe nun den Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg zum Sachwalter der Gläubigerinteressen eingesetzt. In diesem Zuge solle er die Sanierung in Eigenregie begleiten, teilte Odersun weiter mit. „Ob eine Sanierung gelingt, hängt nun davon ab, ob sich ein Investor findet“, sagte Wienberg, der bereits zum vorläufigen Insolvenzverwalter von Solon bestellt worden war und dieses Unternehmen erfolgreich an Microsol verkaufte. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien zunächst über das Insolvenzgeld bis Ende Mai gesichert. Insgesamt beschäftigt Odersun nach eigenen Angaben rund 260 Mitarbeiter in Frankfurt/Oder, Fürstenwalde und Berlin.
In den kommenden Tagen wolle Wienberg ein Bild von der Lage verschaffen, um die Optionen für die Sanierung beurteilen zu können. Bei einer Sanierung in Eigenverwaltung bleibt das Unternehmen weitgehend in Händen des Vorstands. Der Sachverwalter beaufsichtigt den Prozess als Interessenvertreter der Gläubiger. Derzeit arbeite der Vorstand von Odersun bereits an einem Restrukturierungsplan. Die Verhandlungen mit ausländischen Investoren liefen derzeit noch und konnten wegen der komplexen Sachlage nicht vor dem Antrag auf Eigenverwaltung abgeschlossen werden, hieß es weiter. „Da das Unternehmen trotz laufender Projektgespräche noch keine nennenswerten Umsätze erwirtschaftet hat, sind die Liquiditätsreserven gering“, so die erste Einschätzung von Wienberg. „Nötig sind baldige Kundenaufträge und der Einstieg eines Investors, um das Unternehmen zu sichern.“ (Sandra Enkhardt)