Die bereits für Juni angekündigten Photovoltaik-Einspeisetarife in der kanadischen Provinz Ontario sind am heutigen 1. Oktober in Kraft getreten. Grund für die Verzögerungen waren monatelange Abstimmungen über wichtige Details des neuen Gesetzes. Die Vergütungen für Solarstrom liegen zwischen 0,80 Kanadischen Dollar pro Kilowattstunde (0,50 Euro/kWh) für kleinere Dachanlagen bis zehn Kilowatt und 0,44 Kanadischen Dollar pro Kilowattstunde (0,28 Euro/kWh) für große Freiflächenanlagen bis zu zehn Megawatt.
Vorrang für heimische Wirtschaft
Um die heimische Wirtschaft zu stärken, gibt es eine so genannte „Local Content“-Klausel. Das bedeutet, dass ein bestimmter Prozentsatz der Komponenten in Ontario hergestellt worden sein muss. Für Kleinlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt liegt der regionale Wertschöpfungsanteil bei derzeit 40 Prozent und steigt ab 2011 auf 60 Prozent. Bei größeren Anlagen ist ein „Local Content“ von 50 Prozent vorgesehen. 2011 wird er auf 60 Prozent angehoben. „Wenn die Regel so interpretiert wird, dass die Hälfte der Komponenten über die gesamte Wertschöpfungskette in Ontario produziert sein muss, wird eine Zeit dauern, bis Solarprojekte entstehen werden. Sollte die Regel nicht zu eng interpretiert werden, ist alles entsprechend unseren Erwartungen“, sagte Torsten Scholl vom deutsch-kanadischen Projektierer Omniwatt AG.
Beschränkungen auf Agrarflächen
Für die Errichtung von Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen gelten Beschränkungen. Auf Agrarflächen der Kategorie 1 und 2 dürfen nur Freilandanlagen mit einer Leistung bis zu 100 Kilowatt errichtet werden. Bei landwirtschaftlichen Nutzflächen der Kategorie 3 gilt ein Deckel von insgesamt 500 Megawatt. Im Zuge des neuen Gesetzes wurde eine spezielle Beratungsstelle (Renewable Energy Facilitation Office) eingerichtet, die nähere Auskünfte erteilt. Weitere Informationen dazu unter www.ontario.ca/renewableenergyprojects. (Hans-Christoph Neidlein)