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Photovoltaik an der Schwelle zur Netzparität

Die Preise für Photovoltaik sind so niedrig wie nie zuvor. Die Internationale Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) hat ein Papier veröffentlicht, in dem es um die Preisentwicklung der erneuerbaren Energien auf den internationalen Märkten geht. Photovoltaik und Windkraft seien die günstigsten Möglichkeiten für Energieversorgung in vielen Regionen. Speziell bei Photovoltaik lägen die Kosten mittlerweile zwischen umgerechnet rund 13 bis 28 Cent pro Kilowattstunde. Bei den derzeitigen Preisentwicklungen werde eine Netzparität in vielen Ländern schneller erreicht als erwartet, heißt es in der Veröffentlichung der IRENA.

Die installierte Kapazität der Photovoltaik habe sich im vergangenen Jahr um 70 Prozent gesteigert. In Kombination mit einer hohen Lernkurve habe dieser Wachstum zu einem weiteren starken Rückgang der Systempreise für Photovoltaik-Anlagen geführt. Die Kosten für Solarmodule seien allein in den vergangenen zwei Jahren um rund 60 Prozent gesunken. Zu Beginn des Jahres 2012 hätten die Preise von Dünnschicht-Modulen bei unter einem US-Dollar pro Watt gelegen - umgerechnet zwischen knapp 66 und rund 73 Eurocent. Der Preis für Module aus kristallinem Silizium rangierte Anfang 2012 zwischen etwa 79 bis rund 97 Eurocent pro Watt. Seit Mitte 2012 sei der Preis auf weniger als 60 Cent pro Watt gefallen. In Deutschland sei der Preis in diesem Jahr für kleine kristalline Photovoltaik-Systeme mit weniger als fünf Kilowatt Leistung auf unter 1,72 Euro pro Watt gefallen. 2010 habe er durchschnittlich noch bei etwa 2,97 Euro pro Watt gelegen. Preisliche Parität in sonnenreichen Gegenden Deutschlands werde schon bald häufiger die Norm, als die Ausnahme sein, heißt es bei der IRENA.

Im Weiteren wird in der Veröffentlichung auch auf die derzeitige Preisentwicklung der anderen erneuerbaren Energieträger eingegangen. Die günstigsten Windkraftwerke an Land lieferten bereits Strom zum Preis von etwa drei Cent pro Kilowattstunde. Die insgesamt günstigste erneuerbare Energiequelle auf dem Markt sei derzeit Wasserkraft, heißt es weiter. Den Ergebnissen der Organisation liege ein spezielles Preis-Analysemodell zugrunde, das sich aus vier Komponenten zusammensetzt. Qualität der Ressourcen, Kosten der Ausrüstung und deren Leistung, sowie die Ausgewogenheit der Projektkosten und die Kapitalkosten seien dabei berücksichtigt.
 
“Eine erneuerbare Revolution ist auf dem Weg,” sagt Dolf Gielen, Leiter der Abteilung Innovation bei IRENA. In den letzten Jahren seien die Kosten für Erneuerbare beständig gesunken, zeitweise sogar drastisch gefallen. Dadurch seien die erneuerbaren Energien zu der günstigsten Lösung für Offgrid- oder auch netzgebundene Versorgung geworden, sagt Gielen weiter.  Als Fazit sieht IRENA, dass erneuerbare Energien zukünftig noch weitaus günstiger werden, als bisherige Berechnungen voraussagen. (Jacob Paulsen)